21. Mai 2017

Bundesnetzagentur veröffentlicht Ausschreibungsergebnisse für Onshore-Windenergie

Bremerhaven (iwr-pressedienst) - Heute hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) die
Ergebnisse der ersten Ausschreibungsrunde für die Onshore-Windenergie
veröffentlicht. Für das Ausschreibungsvolumen von 800 Megawatt (MW) wurden
256 Gebote mit einem Volumen von 2.137 MW abgegeben. Davon wurden 70 Projekte
mit einem Volumen von 807 MW bezuschlagt. Der durchschnittliche Zuschlagswert
lag bei 5,71 Cent/Kilowattstunde. Lediglich zwölf Gebote wurden vom Verfahren
ausgeschlossen. 96 Prozent des Zuschlagsvolumens entfallen auf
Bürgerenergiegesellschaften. Aufgrund der mehrfachen Überzeichnung hat sich
das Ausschreibungsverfahren als ausgesprochen wettbewerblich erwiesen.  

Positiv bewertet die Branche, dass 70 Prozent der eingereichten Gebote
Bürgerenergieprojekte sind. Davon erhielten 65 Projekte mit einem Volumen von
776 MW einen Zuschlag. Andreas Wellbrock, Geschäftsführer des WAB e.V.
kommentiert: „Die Auswirkungen des Systemwechsels auf die Akteursvielfalt
lässt sich zwar nicht abschließend beurteilen, der Kahlschlag blieb aber
aus. Die Bürgerenergie ist für die Akzeptanz und damit den Erfolg der
Energiewende genauso wichtig wie das Engagement größerer Unternehmen“.  

Die Branche sieht den Auftrieb der Windenergie bestätigt: „Die Ergebnisse
der ersten Ausschreibungsrunde für Wind an Land zeigen, dass die Windenergie
die fossile Konkurrenz abgehängt hat. Jetzt sollten die gemeinsamen
Anstrengungen in den Netzausbau, die Sektorenkoppelung und die
Weiterentwicklung von Speichern fließen. Deutschland hat alle erforderlichen
Instrumente in der Hand, um den Klimaschutz mit der Energiewende erfolgreich
und kostengünstig zu verwirklichen“, sagt Andreas Wellbrock.  

Weiterhin bekräftigt die Branche den Gleichklang von On- und
Offshore-Windenergie für das Gelingen der Energiewende: Onshore-Anlagen sind
im Vergleich zu Offshore-Anlagen kleiner und die Realisierungszeiträume
wesentlich kürzer. Auch ist der Netzanschluss flexibler und einfacher
bereitzustellen, wohingegen die Netzanschlussberechtigung auf See ein
überlebenswichtiger Faktor ist. Dennoch darf der Erfolg der ungleichen
Brüder On- und Offshore-Windenergie nicht dazu führen, den einen gegen den
anderen auszuspielen. Andreas Wellbrock sagt dazu: „Wir fordern, die Ziele
für beide Energien anzuheben, denn die Industrie ist in der Lage, größere
Volumen zu leisten. Das führt zu Kostensenkungen und schafft langfristig
Arbeitsplätze“.  

In Deutschland wird die Höhe der Vergütung von Erneuerbarem Strom mithilfe
eines Ausschreibungsverfahrens ermittelt, in dem verschiedene, bereits
vorentwickelte Projekte gegeneinander antreten. Das System bezuschlagt die
niedrigsten Gebotswerte. Die Förderung ergibt sich aus dem ermittelten
Zuschlagswert und dem Monatsmarktwert. Mit den Ergebnissen der ersten
Ausschreibungsrunde für Onshore-Windenergie liegen jetzt belastbare
Preisindikationen für die drei wichtigsten Erneuerbaren Energien in
Deutschland, Photovoltaik, Off- und der Onshore-Windenergie, vor. Die ersten
Photovoltaikanlagen, die bereits letztes Jahr an Auktionen teilgenommen haben,
wurden inzwischen mit einer Quote von 96 Prozent realisiert. Die im April 2017
von der BNetzA veröffentlichten Ausschreibungsergebnisse für die
Offshore-Windenergie ergeben, dass drei der vier bezuschlagten Projekte
gänzlich ohne Bezuschussung auskommen. Damit hat auch die
Offshore-Windindustrie ihre Wettbewerbsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis
gestellt.    
  

Über die WAB 
Der WAB e.V. ist das führende Unternehmensnetzwerk für Windenergie in der
Nordwest-Region und bundesweiter Ansprechpartner für die
Offshore-Windenergiebranche in Deutschland. Dem Verein gehören mehr als 350
Unternehmen und Institute aus allen Bereichen der Windenergie-Industrie, der
maritimen Industrie sowie der Forschung an.

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