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21. Mai 2016
Deutsche Bank: Weitgehender Ausstieg aus Mountaintop-Removal-Finanzierung
Sassenberg, 20.5.2016 Nach jahrelanger Kritik von urgewald und Partnerorganisationen in den USA unternimmt die Deutsche Bank endlich einen Kurswechsel beim Thema „Mountaintop Removal“ (MTR). Diese besonders brutale Form der Kohleförderung hat im US-Gebirge Appalachen bereits Hunderte Gipfel vernichtet und Millionen Anwohner massiven Gesundheitsgefahren ausgesetzt. Die Deutsche Bank war bisher laut urgewald-Recherchen der wichtigste Geldgeber für diese verheerende Technologie (mehr Informationen dazu unten). Am Donnerstag sagte Jürgen Fitschen, scheidender Co-Chef auf der Hauptversammlung: „Mountaintop Removal, also das Absprengen von Berggipfeln, scheint uns keine legitime und ökologisch sinnvolle Form des Tagebaus zu sein. Deshalb finanzieren wir keine Unternehmen mehr, die wesentlich zu dieser Kohleproduktion beitragen.“
Auf Nachfrage von urgewald wurde klar, dass die Deutsche Bank den Schritt ernst meint und ihre neue Richtlinie von März dieses Jahre entsprechend auslegen will. „Die Vernichtung von schützenswerter Natur für die Kohlegewinnung, mit allen Konsequenzen für Menschen, Natur und Klima, ist durch nichts zu rechtfertigen. Kein Euro darf in dieses Geschäft fließen. Dass die Bank hier mit einem Schwellenwert von fünf Prozent arbeiten will, reicht also noch nicht aus. Dennoch: Der weitgehende Ausschluss steht für einen grundlegenden Sinneswandel bei der Deutschen Bank. Unser jahrelanger Druck zeigt Wirkung“, sagt Heffa Schücking, Geschäftsführerin von urgewald.
Paul Corbit Brown, Sprecher der US-Organisation Keeper of the Mountains und enger Verbündeter in den Mountaintop-Removal-Kampagnen von urgewald, kommentiert: „Nach anderen Banken wie ING, Barclays oder BNP Paribas will sich nun endlich auch die Deutsche Bank weitgehend von Mountaintop Removal verabschieden. Die Bergbaukonzerne, die meine Heimat zerstören, wird der Verlust solch wichtiger Geldgeber entscheidend treffen. Ich freue mich, dass die Stimmen der Betroffenen vor Ort bei immer mehr Banken endlich gehört werden.“
Mit Blick auf den Energiekonzern RWE kritisiert urgewald-Kohleexperte Sebastian Rötters: „Während die Deutsche Bank dazugelernt hat bei Mountaintop Removal, ist beim Energiekonzern RWE keine Bewegung zu erkennen. RWE hält noch immer 10 Prozent der Anteile am US-Unternehmen Blackhawk Mining, dem wichtigsten MTR-Konzern. Auf der diesjährigen Hauptversammlung wollte Konzernchef Terium nicht von der zerstörerischen Technologie Abstand nehmen. RWE muss aus solchen Geschäften aussteigen, sonst ist der ‚grüne‘ Konzernumbau vollkommen unglaubwürdig.“
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