Lidl
lockt Verbraucher mit Werbung für Bier in angeblich pfandfreien
Einwegflaschen der Marke „Argus Camaro Cerveza“ in seine Filialen –
Verpackungsverordnung sieht einheitliches
Pfand auf Einwegflaschen vor und Verbraucher erhalten das versprochene
Angebot nicht – DUH fordert Verbraucher auf, Getränke in
umweltfreundlichen Mehrwegflaschen zu kaufen
Berlin,
27.5.2016: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) geht rechtlich gegen die
Täuschung von Verbrauchern durch den Discounter Lidl vor. In einer
deutschlandweit verbreiteten Broschüre
bewarb die Supermarktkette das Bier „Argus Camaro Cerveza“ in
Einwegflaschen als pfandfrei. Allerdings zu Unrecht, denn nach der
Verpackungsverordnung ist auf Bier in Einwegflaschen ein Pfand von 25
Cent zu erheben. Verbraucher sollten durch das ordnungswidrige
Angebot in die Filialen gelockt und zum Kauf von Einwegflaschen
angeregt werden. Allerdings gab es bei Lidl weder pfandfreie
Einwegflaschen zu kaufen, noch das beworbene Bier „Argus Camaro
Cerveza“.
Die
DUH hat als klageberechtigter Umwelt- und Verbraucherschutzverband Lidl
am 25. Mai 2016 aufgefordert, eine strafbewehrte Unterlassungserklärung
zu unterzeichnen. Der Discounter
soll sich dazu verpflichten die ordnungswidrige Bewerbung von
Einwegflaschen als pfandfrei zu beenden und dies auch in Zukunft zu
unterlassen.
„Bier
in Einwegflaschen als pfandfrei zu bewerben ist ein fauler Trick, um
Kunden zum Kauf unökologischer Einwegflaschen anzuregen. Mit diesem
rechtswidrigen Vorgehen setzt
Lidl seine Strategie der Verbrauchertäuschung fort. Bereits im Januar
hat der Supermarktriese durch eine Kampagne versucht, Verbraucher davon
zu überzeugen, dass Einwegflaschen umweltfreundlich seien. Belege für
diese Behauptung konnte Lidl auf Nachfrage der
Deutschen Umwelthilfe jedoch nicht vorlegen“,
kritisiert der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Anstatt
ausschließlich auf Einweggetränkeverpackungen zu setzen und Kunden zu
täuschen,
sollte Lidl umweltfreundliche Mehrwegflaschen anbieten, fordert die
DUH.
Pro
Jahr werden in Deutschland 17 Milliarden Einweg-Plastikflaschen
verbraucht. Die Herstellung dieser Wegwerfflaschen verschlingt 665.000
Tonnen Rohöl. Mit dieser Menge könnten
eine halbe Million Einfamilienhäuser ein Jahr lang beheizt werden. „Lidl
ist deutschlandweit einer der größten Anbieter von Getränken in
Einwegflaschen und trägt einen Großteil der Verantwortung für die
Verschwendung von Ressourcen“, sagt Thomas Fischer,
DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft. „Wenn Lidl wirklich die Umwelt
schützen will, dann muss ein Wechsel von Einweg- auf Mehrwegflaschen
stattfinden. Im Vergleich zur ständigen Neuproduktion von Einwegflaschen
werden Mehrwegflaschen bis zu 50 Mal wieder
befüllt. Das schont Ressourcen, spart Energie und schützt das Klima“, so Fischer weiter.
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