23. November 2013

Meine Landwirtschaft. Unsere Wahl - News November 2013


 Kampagne Meine Landwirtschaft

Einladung zum „Politischen Suppentopf“
Einladung zum „Politischen Suppentopf“
Rückblick: 7000 Menschen umzingeln Schlachthof in Wietze
Aktuelles zur EU-Agrarreform und der Umsetzung in Deutschland
Vierte „Wir haben es satt!“-Demonstration in Berlin
Bundesweit bilden sich Aktionsbündnisse für eine bäuerliche Landwirtschaft

Liebe Freundinnen und Freunde einer bäuerlichen Landwirtschaft,
nach einer kleinen Pause melden wir uns nun mit frischer Energie zurück. Wir berichten von der beeindruckenden Umzingelung von Europas größtem Hühnerschlachthof im niedersächsischen Wietze und möchten Sie einladen zu unserem Politischen Suppentopf – denn „Essen ist eine politische Handlung“, so Wam Kat, Aktionskoch und Autor, der uns dabei begleitet. Außerdem informieren wir über die aktuellen Entwicklungen bei der EU-Agrarreform und werden Ihnen ein wichtiges Datum im Januar 2014 verraten… Dazu aber später mehr! Viel Spaß bei der Lektüre wünscht
Ihre Kampagne „Meine Landwirtschaft“

Einladung zum „Politischen Suppentopf“

Am 23. November 2013 geht es los! Das INKOTA-netzwerk und die Kampagne "Meine Landwirtschaft" laden mit ihrer neuen Workshop-Reihe ein, gemeinsam an Visionen einer zukunftsfähigen Landwirtschaft und Ernährung zu basteln, Ideen zu schmieden und deren Umsetzung zu planen - rund um die Frage: Wer ernährt zukünftig Stadt und Land?
Diskutieren, Schnippeln, Handeln – wir wollen nicht nur reden, sondern auch aktiv werden! Zusammen kochen wir eine Suppe, kommen ins Gespräch und werfen einen Blick über den Tellerrand, bei dem uns interessante Gäste von nah und fern begleiten. 
Zum ersten Politischen Suppentopf am 23. November 2013 in Berlin, haben wir folgende Projekte und Initiativen eingeladen: Allmende Kontor, Bauerngarten, Biolandwirtschafts-Kollektiv Bienenwerder, Moabienen, Slow Food Berlin, Solidarische Landwirtschaft Speisegut, Solidarische Landwirtschaft Basta, Stadt macht satt, VERN, WWOOF und viele mehr.
Sie werden sich und ihre Arbeit exemplarisch vorstellen und uns damit für die Planung von Aktionen, neuen Projekten und Initiativen inspirieren.
Alle die den Hunger nach Veränderung spüren und Appetit bekommen haben, gemeinsam mit uns ein leckeres Zukunftsmenü zu zubereiten, sind herzlich eingeladen! Wir freuen uns auf viele Interessierte und Engagierte! Um Anmeldung wird gebeten unter: info@meine-landwirtschaft.de.
Weitere Termine:
1. Dezember 2013: Dresden, 14. Dezember 2013: Köln, 15. Dezember 2013: Hannover ...nächstes Jahr folgen weitere Workshop im Süden Deutschlands! Weitere Infos unter www.meine-landwirtschaft.de/politischer-suppentopf.html
Wir freuen uns über weitere Initiativen und Projekte, die sich in Dresden, Köln oder Hannover vorstellen möchten! Bitte meldet euch unter info@meine-landwirtschaft.de

Rückblick: 7000 Menschen umzingeln Schlachthof in Wietze

Am 31. August 2013 umzingelten 7000 Menschen Europas größten Geflügelschlachthof im niedersächsischen Wietze/Celle mit einer Menschenkette. Unter dem Motto „Wir haben Agrarindustrie satt!“ forderten die DemonstrantInnen drei Wochen vor der Bundestagswahl eine grundlegende Agrarwende. Zu der Großdemonstration aufgerufen hatte ein breites Bündnis aus Bauern-, Umwelt-, Entwicklungs- und Tierschutzverbänden.
Begleitend fand ein mehrtägiges Rahmenprogramm statt. Im Sommercamp wurden zahlreiche Workshops rund ums Thema „Zukunftsfähige Landwirtschaft und Ernährung“ angeboten, zu denen WissenschaftlerInnen und internationale ExpertInnen gemeinsam mit engagierten TeilnehmerInnen aus Deutschland und Europa spannende Diskussionen führten. Einen Rückblick mit Bildern und Berichten von der Menschenkette, dem Sommercamp und den Workshops gibt es hier
Bereits im Vorfeld fand die Aktion „Grillen gegen die Agrarindustrie!“ statt. Bei der „Grill-Demo“ beteiligten sich deutschlandweit rund 1000 Grill-Partys. Neben dem Essen wurden Banner für die Demonstration in Wietze gemalt, über die Zukunft der Ernährung und die Gestaltung einer Agrarwende diskutiert. Einen Rückblick zur Grill-Demo gibt es hier
Übrigens: über unser Online-Formular können weiterhin blauen „Wir haben Agrarindustrie satt!“-T-Shirts mit dem weißen Huhn bestellt werden. Das sind echte Hingucker!

Aktuelles zur EU-Agrarreform und der Umsetzung in Deutschland

Spät am Abend des 4. November 2013 wurden sich die Agrarminister der Länder und ihr kommissarischer Bundes-Kollege, Hans-Peter Friedrich (CSU), in München über die Verteilung der EU-Agrargelder ab 2014 einig. Die EU hatte zuvor in ihren Beschlüssen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) den Mitgliedsstaaten einen gewissen Handlungsspielraum in der nationalen Umsetzung ihrer Vorgaben gelassen. Dies hätte eine deutlichere Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft ermöglicht. Dieser Spielraum wurde vom Agrarministerrat jedoch nicht ausgeschöpft: Statt der möglichen 30 % werden lediglich 6,9 % der Direktzahlungen zugunsten kleinerer Betriebe umgeschichtet – 50 € werden für die ersten 30 Hektar, 30 € für die folgenden 16 Hektar zusätzlich zu den etwa 300 € pro Hektar ausgezahlt. Des Weiteren werden nur 4,5 % statt möglicher 15 % der Flächenprämie von der sogenannten 1. Säule (Direktzahlungen) in die 2. Säule für gezielte Umwelt-Programme umgeschichtet. Junge Landwirte sollen hingegen bis zu den EU-rechtlich zulässigen Förderobergrenzen gestärkt werden: Sie können für die ersten 90 Hektar je 50 € für maximal 5 Jahre zusätzlich erhalten. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sowohl bei den Direktzahlungen als auch in der 2. Säule sollen schrittweise angeglichen werden. Der Bund soll außerdem die insgesamt 6,9 Milliarden € aus der EU mit zusätzlich 200 Millionen € aufstocken. Mit den Beschlüssen zur nationalen Umsetzung sind die grundlegenden Verhandlungen zur EU-Agrarreform auf EU-Ebene und auf Ebene der Mitgliedsstaaten abgeschlossen. Die reformierte GAP soll 2015 in Kraft treten, für 2014 sollen Übergangsregeln gelten.
Die Agrarministerkonferenz wurde von Protesten von Umwelt- und Bauernverbänden der Kampagne 'Meine Landwirtschaft' begleitet. Lesen Sie hier verschiedene Reaktionen auf die Beschlüsse des Agrarministerrates.

Vierte „Wir haben es satt!“-Demonstration in Berlin

Am 18. Januar 2014 heißt es in Berlin wieder: Wir haben Agrarindustrie satt! Unter dem Motto „Gutes Essen. Gute Landwirtschaft. Für Alle!“ rufen über 40 Organisationen auf, für eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft auf die Straße zu gehen. Los geht es diesmal um 11 Uhr auf dem Potsdamer Platz in Berlin. Informationen zum Programm finden Sie hier
Auch unsere Mitfahrbörse füllt sich täglich mit neuen Bussen und Mitfahrgelegenheiten. Hier finden Sie freie Plätze oder können selbst welche anbieten.
Flyer, Aufrufe und Plakate können ab sofort über unser Online-Formular bestellt werden. Der Versand erfolgt ab dem 25.11.2013, die Bearbeitung erfolgt nach der Reihenfolge des Eingangs.  

Unterstützen Sie „Wir haben es satt!“ mit einer Spende!

Jede Spende hilft dabei, weitere Menschen zu erreichen, zu informieren und zu mobilisieren und die „Wir haben es satt!“-Demonstration in Berlin damit zu einem noch größerem Erfolg werden zu lassen. Spenden können Sie über unser Online-Formular unter dem Stichwort: „WHES Demo 2014“, oder per Überweisung an:
Inhaber: DNR Umwelt und Entwicklung
Konto: 260 051 81
BLZ: 370 501 98
Institut: Sparkasse Köln-Bonn
Ab 1. Februar 2014: IBAN: DE95370501980026005181, BIC: COLSDE33XXX

Bundesweit bilden sich Aktionsbündnisse für eine bäuerliche Landwirtschaft

In mehreren Bundesländern haben sich Aktionsbündnisse für eine bäuerliche Landwirtschaft gebildet. So gründete sich am 9. November 2013 das Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg (www.agrarwen.de). Und im September 2013 entstand im Norden das Bündnis Meine Landwirtschaft Schleswig-Holstein. Bereits lange aktiv sind außerdem das bundesweite Agrarbündnis (www.agrarbuendnis.de), das Agrarbündnis Bayern (www.agrarbuendnis-bayern.de), das Agrarbündnis Niedersachsen (www.agrarbuendnis-niedersachsen.de) und die Bündnisse Agrarzukunft in Hessen (www.voel-hessen.de/aktuelles/) sowie in Baden-Württemberg. In vielen weiteren Bundesländern kommen darüber hinaus engagierte Gruppen zusammen und erarbeiten in ihren Regionen Konzepte für einen Richtungswechsel in der Agrarpolitik und für eine Stärkung der bäuerlichen Landwirtschaft.
Wir wünschen allen neuen Bündnissen einen guten Start und allen Aktiven viel Erfolg bei ihrem engagierten Einsatz für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und Ernährung!

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