Einladung zum „Politischen Suppentopf“
Einladung zum „Politischen Suppentopf“
Rückblick: 7000 Menschen umzingeln Schlachthof in
Wietze
Aktuelles zur EU-Agrarreform und der Umsetzung in
Deutschland
Vierte „Wir haben es satt!“-Demonstration in
Berlin
Bundesweit bilden sich Aktionsbündnisse für eine
bäuerliche Landwirtschaft
Liebe Freundinnen und Freunde einer bäuerlichen
Landwirtschaft,
nach einer kleinen Pause melden wir uns nun mit frischer
Energie zurück. Wir berichten von der beeindruckenden Umzingelung von Europas
größtem Hühnerschlachthof im niedersächsischen Wietze und möchten Sie einladen
zu unserem Politischen Suppentopf – denn „Essen ist eine politische Handlung“,
so Wam Kat, Aktionskoch und Autor, der uns dabei begleitet. Außerdem informieren
wir über die aktuellen Entwicklungen bei der EU-Agrarreform und werden Ihnen ein
wichtiges Datum im Januar 2014 verraten… Dazu aber später mehr! Viel Spaß bei
der Lektüre wünscht
Ihre Kampagne „Meine Landwirtschaft“
Am 23. November 2013 geht es los! Das INKOTA-netzwerk und die
Kampagne "Meine Landwirtschaft" laden mit ihrer neuen Workshop-Reihe ein,
gemeinsam an Visionen einer zukunftsfähigen Landwirtschaft und Ernährung zu
basteln, Ideen zu schmieden und deren Umsetzung zu planen - rund um die Frage:
Wer ernährt zukünftig Stadt und Land?
Diskutieren, Schnippeln, Handeln – wir wollen nicht nur reden,
sondern auch aktiv werden! Zusammen kochen wir eine Suppe, kommen ins Gespräch
und werfen einen Blick über den Tellerrand, bei dem uns interessante Gäste von
nah und fern begleiten.
Zum ersten Politischen Suppentopf am 23. November 2013 in
Berlin, haben wir folgende Projekte und Initiativen eingeladen: Allmende Kontor,
Bauerngarten, Biolandwirtschafts-Kollektiv Bienenwerder, Moabienen, Slow Food
Berlin, Solidarische Landwirtschaft Speisegut, Solidarische Landwirtschaft
Basta, Stadt macht satt, VERN, WWOOF und viele mehr.
Sie werden sich und ihre Arbeit exemplarisch vorstellen und
uns damit für die Planung von Aktionen, neuen Projekten und Initiativen
inspirieren.
Alle die den Hunger nach Veränderung spüren und Appetit
bekommen haben, gemeinsam mit uns ein leckeres Zukunftsmenü zu zubereiten, sind
herzlich eingeladen! Wir freuen uns auf viele Interessierte und Engagierte! Um
Anmeldung wird gebeten unter: info@meine-landwirtschaft.de.
Weitere Termine:
1. Dezember 2013: Dresden, 14. Dezember 2013: Köln, 15.
Dezember 2013: Hannover ...nächstes Jahr folgen weitere Workshop im Süden
Deutschlands! Weitere Infos unter www.meine-landwirtschaft.de/politischer-suppentopf.html
Wir freuen uns über weitere Initiativen und Projekte, die sich
in Dresden, Köln oder Hannover vorstellen möchten! Bitte meldet euch unter info@meine-landwirtschaft.de
Am 31. August 2013 umzingelten 7000 Menschen Europas größten
Geflügelschlachthof im niedersächsischen Wietze/Celle mit einer Menschenkette.
Unter dem Motto „Wir haben Agrarindustrie satt!“ forderten die DemonstrantInnen
drei Wochen vor der Bundestagswahl eine grundlegende Agrarwende. Zu der
Großdemonstration aufgerufen hatte ein breites Bündnis aus Bauern-, Umwelt-,
Entwicklungs- und Tierschutzverbänden.
Begleitend fand ein mehrtägiges Rahmenprogramm statt. Im
Sommercamp wurden zahlreiche Workshops rund ums Thema „Zukunftsfähige
Landwirtschaft und Ernährung“ angeboten, zu denen WissenschaftlerInnen und
internationale ExpertInnen gemeinsam mit engagierten TeilnehmerInnen aus
Deutschland und Europa spannende Diskussionen führten. Einen Rückblick mit
Bildern und Berichten von der Menschenkette, dem Sommercamp und den Workshops
gibt es hier
Bereits im Vorfeld fand die Aktion „Grillen gegen die
Agrarindustrie!“ statt. Bei der „Grill-Demo“ beteiligten sich deutschlandweit
rund 1000 Grill-Partys. Neben dem Essen wurden Banner für die Demonstration in
Wietze gemalt, über die Zukunft der Ernährung und die Gestaltung einer
Agrarwende diskutiert. Einen Rückblick zur Grill-Demo gibt es hier
Übrigens: über unser Online-Formular
können weiterhin blauen „Wir haben Agrarindustrie satt!“-T-Shirts mit dem weißen
Huhn bestellt werden. Das sind echte Hingucker!
Spät am Abend des 4. November 2013 wurden sich die
Agrarminister der Länder und ihr kommissarischer Bundes-Kollege, Hans-Peter
Friedrich (CSU), in München über die Verteilung der EU-Agrargelder ab 2014
einig. Die EU hatte zuvor in ihren Beschlüssen zur Gemeinsamen Agrarpolitik
(GAP) den Mitgliedsstaaten einen gewissen Handlungsspielraum in der nationalen
Umsetzung ihrer Vorgaben gelassen. Dies hätte eine deutlichere Förderung der
bäuerlichen Landwirtschaft ermöglicht. Dieser Spielraum wurde vom
Agrarministerrat jedoch nicht ausgeschöpft: Statt der möglichen 30 % werden
lediglich 6,9 % der Direktzahlungen zugunsten kleinerer Betriebe umgeschichtet –
50 € werden für die ersten 30 Hektar, 30 € für die folgenden 16 Hektar
zusätzlich zu den etwa 300 € pro Hektar ausgezahlt. Des Weiteren werden nur
4,5 % statt möglicher 15 % der Flächenprämie von der sogenannten 1. Säule
(Direktzahlungen) in die 2. Säule für gezielte Umwelt-Programme umgeschichtet.
Junge Landwirte sollen hingegen bis zu den EU-rechtlich zulässigen
Förderobergrenzen gestärkt werden: Sie können für die ersten 90 Hektar je 50 €
für maximal 5 Jahre zusätzlich erhalten. Die Unterschiede zwischen den
Bundesländern sowohl bei den Direktzahlungen als auch in der 2. Säule sollen
schrittweise angeglichen werden. Der Bund soll außerdem die insgesamt 6,9
Milliarden € aus der EU mit zusätzlich 200 Millionen € aufstocken. Mit den
Beschlüssen zur nationalen Umsetzung sind die grundlegenden Verhandlungen zur
EU-Agrarreform auf EU-Ebene und auf Ebene der Mitgliedsstaaten abgeschlossen.
Die reformierte GAP soll 2015 in Kraft treten, für 2014 sollen Übergangsregeln
gelten.
Die Agrarministerkonferenz wurde von Protesten von Umwelt- und
Bauernverbänden der Kampagne 'Meine Landwirtschaft' begleitet. Lesen Sie hier
verschiedene Reaktionen auf die Beschlüsse des Agrarministerrates.
Am 18. Januar 2014 heißt es in Berlin wieder:
Wir haben Agrarindustrie satt! Unter dem Motto „Gutes Essen. Gute
Landwirtschaft. Für Alle!“ rufen über 40 Organisationen auf, für eine bäuerliche
und ökologischere Landwirtschaft auf die Straße zu gehen. Los geht es diesmal um
11 Uhr auf dem Potsdamer Platz in Berlin. Informationen zum Programm finden Sie
hier
Auch unsere Mitfahrbörse füllt sich täglich mit neuen Bussen
und Mitfahrgelegenheiten. Hier
finden Sie freie Plätze oder können selbst welche anbieten.
Flyer, Aufrufe und Plakate können ab sofort über unser Online-Formular
bestellt werden. Der Versand erfolgt ab dem 25.11.2013, die Bearbeitung erfolgt
nach der Reihenfolge des Eingangs.
Jede Spende hilft dabei, weitere Menschen zu erreichen, zu
informieren und zu mobilisieren und die „Wir haben es satt!“-Demonstration in
Berlin damit zu einem noch größerem Erfolg werden zu lassen. Spenden können Sie
über unser Online-Formular
unter dem Stichwort: „WHES Demo 2014“, oder per Überweisung an:
Inhaber: DNR Umwelt und Entwicklung Konto: 260 051
81 BLZ: 370 501 98 Institut: Sparkasse Köln-Bonn
Ab 1. Februar 2014: IBAN: DE95370501980026005181, BIC:
COLSDE33XXX
In mehreren Bundesländern haben sich Aktionsbündnisse für eine
bäuerliche Landwirtschaft gebildet. So gründete sich am 9. November 2013 das
Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg (www.agrarwen.de).
Und im September 2013 entstand im Norden das Bündnis Meine
Landwirtschaft Schleswig-Holstein. Bereits lange aktiv
sind außerdem das bundesweite Agrarbündnis (www.agrarbuendnis.de),
das Agrarbündnis Bayern (www.agrarbuendnis-bayern.de),
das Agrarbündnis Niedersachsen (www.agrarbuendnis-niedersachsen.de)
und die Bündnisse Agrarzukunft in Hessen (www.voel-hessen.de/aktuelles/)
sowie in Baden-Württemberg. In vielen weiteren Bundesländern
kommen darüber hinaus engagierte Gruppen zusammen und erarbeiten in ihren
Regionen Konzepte für einen Richtungswechsel in der Agrarpolitik und für eine
Stärkung der bäuerlichen Landwirtschaft.
Wir wünschen allen neuen Bündnissen einen guten Start und
allen Aktiven viel Erfolg bei ihrem engagierten Einsatz für eine zukunftsfähige
Landwirtschaft und Ernährung!
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