25. November 2013

Gorbachev in Berlin / Gorbatschow: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben"




Hochgeladen am 20.12.2009
Den am häufigsten zitierten Satz „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben (Ost-Berlin, 7. Oktober 1989) hat Gorbatschow selbst, zumindest wörtlich und öffentlich, so nie gesagt. Dieses Zitat entstand, als Gorbatschow sich laut Augenzeugen, darunter Jens Reich, anlässlich des 40. Jahrestags der Gründung der DDR vor einer Menschenmenge in Ost-Berlin auf Russisch folgendermaßen äußerte: „Трудности подстерегают тех, кто не реагирует на жизнь („Trudnosti podsteregajut tech, kto ne reagirujet na shisn). Zu Deutsch: „Schwierigkeiten lauern auf den, der nicht auf das Leben reagiert. Vor laufenden Fernsehkameras sagte Gorbatschow am 6. Oktober in Ost-Berlin gegenüber Journalisten in den Worten des Dolmetschers: „Ich glaube, Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren. Und wer die vom Leben ausgehenden Impulse - die von der Gesellschaft ausgehenden Impulse aufgreift und dementsprechend seine Politik gestaltet, der dürfte keine Schwierigkeiten haben, das ist eine normale Erscheinung.

Umstritten ist nun, wie es zu der - möglicherweise gewollten - Verschärfung dieses Satzes im Deutschen gekommen ist. Hierzu gibt es folgende Anhaltspunkte:

Auf einer anschließenden informellen Pressekonferenz soll Gennadi Gerassimow, der damalige Sprecher Gorbatschows, dessen Gedanken, die Gorbatschow während seines Besuches mehrmals äußerte, auf den Punkt gebracht haben, und zwar zunächst auf Englisch: „Those who are late will be punished by life itself.
Laut Zeit-Kolumnist Christoph Drösser schreibt Gorbatschow in seinen Memoiren, er habe zwei Tage später Honecker in einem Vieraugengespräch gesagt: „Das Leben verlangt mutige Entscheidungen. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
(Wikipedia)

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