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23. November 2013
„Be Nice to Mice Day“ am 22. November: VIER PFOTEN macht auf das Leid von Mäusen in Tierversuchen aufmerksam
Hamburg, 22. November 2013 – Mäuse sind die am häufigsten in Versuchen verwendeten Tiere, berichtet die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN. Mehr als 7 Millionen Mäuse leiden jährlich in der EU in Laboren, davon 2,24 Millionen allein in Deutschland. Im Vergleich zum Jahr 2011 ist damit die Anzahl der verwendeten Mäuse in Deutschland sogar um 240.000 Tiere gestiegen. VIER PFOTEN hat den „Be Nice to Mice Day“ im Jahr 2011 ins Leben gerufen, um an diesem Tag weltweit auf das Leiden der intelligenten und sozialen Tiere aufmerksam zu machen.
„Deutschland ist neben Frankreich und Großbritannien einer der größten Nutzer von Mäusen in der Europäischen Union. Doch Mäuse sind keine Mini-Menschen", warnt Kampagnenleiterin Dr. Martina Stephany von VIER PFOTEN. So zeigt eine Anfang 2013 veröffentlichte Studie, dass Menschen und Mäuse komplett unterschiedlich auf Verletzungen und Entzündungsprozesse reagieren (1). „Mäuse bewältigen Krankheiten und Medikamente nicht in der gleichen Weise wie menschliche Patienten, sodass Forschungsergebnisse bestenfalls unzuverlässig und im schlimmsten Fall irreführend sind“, schildert Dr. Stephany. So wurde z.B. der Antikörper TGN1412 bei Mäusen als unbedenklich getestet, bei Menschen wirkt er jedoch lebensbedrohlich. (2)
In deutschen Versuchslaboren werden Mäusen Chemikalien und Medikamente verabreicht, sie werden zwangsernährt, ihnen werden Tumore implantiert und sie werden gentechnisch verändert, um Missbildungen herbeizuführen. Neben den Experimenten selbst leiden Mäuse im Labor aber auch an der meist mangelhaften Unterbringung. „Die gängigen Haltungssysteme in Laboren sind karg und arm an Beschäftigungsmaterial. Oftmals treten daher Stereotypien und Verhaltensstörungen auf", berichtet Dr. Stephany.
VIER PFOTEN setzt sich für höhere Investitionen in die Entwicklung von tierfreien Alternativmethoden ein, damit Tierversuche nach und nach durch moderne, zuverlässige und leidfreie Methoden ersetzt werden.
Quellen:
(1) Studie zur Genaktivität bei Verletzungen: Seok J. et al.: Genomic responses in mouse models poorly mimic human inflammatory diseases. PNAS 2013, February 11, doi: 10.1073/pnas.1222878110 , http://www.pnas.org/content/early/2013/02/07/1222878110
(2) Primate testing of TGN1412: right target, wrong cell. Br J Pharmacol. 2010 Oct;161(3):509-11.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20880391
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