6. November 2013

07.11.2013: Eröffnung »Dunkles Kneten: Heimweh«

Eröffnung: Donnerstag, 7. November 2013, 19 Uhr

mit Zeichnungen von Christina Gransow, Judith Mall und Marijpol

Es gibt Kellertreppen, die dich lautlos in lang ungesichtete und
unheimliche Dunkelheit hinabziehen. Es gibt Waldstücke, die nach
Anbruch der Nacht alles Licht in ihre tiefe Umklammerung aufsaugen,
und dich womöglich auch, wenn du ihnen aus Neugier zu nahe kommst.
Es gibt abgeschiedene verfallene Industriegebäude mit gewaltsam
aufgesperrten Eisentüren, die dir zuflüstern, du mögest hier eintreten,
um ungeahnte Dinge zu finden. Da findet Dunkles Kneten statt.
Da entwickelt man wie aus dem Nichts Heimweh nach der vertrauten
Geborgenheit. Da gibt es nämlich auch die anderen Orte, manche
davon sind sogar reell, nach denen man Sehnsucht hat, die man
seit seinen frühesten Kindestagen kennt. Heimelige Plätze, wo man
jetzt gern daheim wäre, die dich an die Hand nehmen, wenn's dir
unheimlich ums Herz wird. Diese sind auch heimliche Orte, die nur
du kennst. Zwischen diesem Heimisch-Sein und Unheimlichkeit ist
ein kleiner Spalt: Hier findet Dunkles Kneten statt. Diese Heime
darzustellen und zu ergründen war Anlass dieser Ausstellung.

Entstanden sind Zeichenserien und Geschichten in verschiedenen
Techniken und Formaten. In fast bedrohlicher Farbigkeit horcht
Christina Gransow in die beunruhigende Leere von Menschensiedlungen
hinein und erfindet eine vergessene Stadt. Judith Mall beschäftigt
sich detektivisch und mit klopfendem Herzen mit einem Zimmer und
seiner Spiegelung. Marijpol erzählt die Geschichte von drei Kindern,
die scheinbar allein in einer Messie-Wohnung leben, einem unheimlichen
Zuhause, das seltsame Bedürfnisse weckt. Außerdem gibt es eine
versteckte Audioinstallation. Da berichten die kindlichen Zeitzeugen
Tini, Miechen und Maus über traumatische Heimweh-Erfahrungen.

Alle drei Künstlerinnen haben irgendwann in Hamburg Kunst studiert
und nennen heute Hamburg ihr Zuhause.

Die Künstlerinnen wurden von Matthew Partridge im Rahmen der Reihe
»Frische Brut« ins Westwerk eingeladen.

Ausstellung: 8. bis 17. November 2013
Dienstag bis Freitag 16 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag 12 bis 16 Uhr
Finissage: Sonntag, 17. November 2013, ab 17 Uhr

Heimweh ist schlimmer als Durst:
www.westwerk.org
www.facebook.com/westwerk.org

christinagransow.de
judith-mall.de
marijpol.com

Westwerk wird freundlich unterstützt von der Kulturbehörde Hamburg.

--
Westwerk.
Admiralitätstraße 74
20459 Hamburg

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...