Eröffnung: Donnerstag, 7. November 2013, 19 Uhr
mit Zeichnungen von
Christina Gransow, Judith Mall und Marijpol
Es gibt Kellertreppen, die
dich lautlos in lang ungesichtete und
unheimliche Dunkelheit hinabziehen. Es
gibt Waldstücke, die nach
Anbruch der Nacht alles Licht in ihre tiefe
Umklammerung aufsaugen,
und dich womöglich auch, wenn du ihnen aus Neugier zu
nahe kommst.
Es gibt abgeschiedene verfallene Industriegebäude mit
gewaltsam
aufgesperrten Eisentüren, die dir zuflüstern, du mögest hier
eintreten,
um ungeahnte Dinge zu finden. Da findet Dunkles Kneten statt.
Da entwickelt man wie aus dem Nichts Heimweh nach der vertrauten
Geborgenheit. Da gibt es nämlich auch die anderen Orte, manche
davon
sind sogar reell, nach denen man Sehnsucht hat, die man
seit seinen frühesten
Kindestagen kennt. Heimelige Plätze, wo man
jetzt gern daheim wäre, die dich
an die Hand nehmen, wenn's dir
unheimlich ums Herz wird. Diese sind auch
heimliche Orte, die nur
du kennst. Zwischen diesem Heimisch-Sein und
Unheimlichkeit ist
ein kleiner Spalt: Hier findet Dunkles Kneten statt.
Diese Heime
darzustellen und zu ergründen war Anlass dieser
Ausstellung.
Entstanden sind Zeichenserien und Geschichten in
verschiedenen
Techniken und Formaten. In fast bedrohlicher Farbigkeit
horcht
Christina Gransow in die beunruhigende Leere von
Menschensiedlungen
hinein und erfindet eine vergessene Stadt. Judith Mall
beschäftigt
sich detektivisch und mit klopfendem Herzen mit einem Zimmer
und
seiner Spiegelung. Marijpol erzählt die Geschichte von drei
Kindern,
die scheinbar allein in einer Messie-Wohnung leben, einem
unheimlichen
Zuhause, das seltsame Bedürfnisse weckt. Außerdem gibt es
eine
versteckte Audioinstallation. Da berichten die kindlichen
Zeitzeugen
Tini, Miechen und Maus über traumatische
Heimweh-Erfahrungen.
Alle drei Künstlerinnen haben irgendwann in Hamburg
Kunst studiert
und nennen heute Hamburg ihr Zuhause.
Die Künstlerinnen
wurden von Matthew Partridge im Rahmen der Reihe
»Frische Brut« ins Westwerk
eingeladen.
Ausstellung: 8. bis 17. November 2013
Dienstag bis Freitag
16 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag 12 bis 16 Uhr
Finissage: Sonntag, 17.
November 2013, ab 17 Uhr
Heimweh ist schlimmer als Durst:
www.westwerk.org
www.facebook.com/westwerk.org
christinagransow.de
judith-mall.de
marijpol.com
Westwerk
wird freundlich unterstützt von der Kulturbehörde
Hamburg.
--
Westwerk.
Admiralitätstraße 74
20459 Hamburg
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