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31. Juli 2018
Kältemittelemissionen heizen den Klimawandel an: Deutsche Umwelthilfe stellt Projekt zur Förderung von nicht-halogenierten Kältemitteln im Lebensmitteleinzelhandel und in Wärmepumpen vor
Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe will nachhaltige Kälte- und Wärmetechnologien auf Basis natürlicher Kältemittel vorantreiben - Treibhausgasemissionen von Wärmepumpen und Kälteanlagen im Lebensmitteleinzelhandel sollen so reduziert werden
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) möchte den Einsatz natürlicher Kältemittel beschleunigen. Ziel ist es, Alternativen nutzbar zu machen, um bereits vor einem zu erwartenden Verbot von F-Gasen einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert und soll Anwendungen vorantreiben, in denen effiziente Alternativen zu halogenierten Kältemitteln, den F-Gasen, vorhanden sind und die das größte Minderungspotenzial aufweisen.
F-Gase werden hauptsächlich als Kältemittel in Klimaanlagen und Kühlgeräten verwendet. Mehr als 80 Prozent der Kältemittel in stationären und mobilen Anlagen basieren heute auf F-Gasen. Weil die global installierte Kälteleistung sprunghaft ansteigt, ist ein Austausch von klimaschädlichen durch natürliche Kältemittel enorm wichtig. F-Gase wurden als Ersatzstoffe für die unter das Montreal-Protokoll fallenden FCKW und HFCKW entwickelt. Sie schädigen die Ozonschicht nicht, sind aber starke Treibhausgase: Ihr Treibhauspotenzial (GWP) liegt um bis zu 24.000 Mal über dem von CO2. Eine erfolgreiche Reduktion von F-Gas-Emissionen könnte die globale Klimaerwärmung bis zum Jahr 2100 um bis zu 0,5 Grad Celsius verringern. Der Umstieg auf natürliche Kältemittel hätte damit erheblichen Anteil daran, die international vereinbarten Klimaschutzziele zu erreichen.
"Werden Kohlenwasserstoffe, CO2 oder Ammoniak als natürliche Kältemittel eingesetzt, stellen sie im Falle eines Entweichens durch ihr sehr geringes Treibhauspotenzial keine Gefahr für das Klima dar. Zudem arbeiten die entsprechenden Anlagen im Vergleich zu denen mit halogenierten Kältemitteln meist effizienter. Dies führt zu geringerem Stromverbrauch und somit zu geringeren indirekten Emissionen durch die Herstellung der benötigten Energie", sagt Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH.
Eine große Hürde, brennbare, natürliche Kältemittel zu etablieren, sind jedoch beschränkende Sicherheitsvorschriften in diversen Normen. So führt die derzeitige - nicht mehr zeitgemäße - Begrenzung von Kältemittelfüllmengen zum Ausbremsen nachhaltiger Kältetechnik und somit weiterhin zu hohen Treibhausgasemissionen. Dies gilt besonders für den Einsatz nachhaltiger Kältetechnik im Lebensmitteleinzelhandel sowie im Bereich der Wärmeerzeugung mittels Wärmepumpen. Ziel des Projektes ist es, die Voraussetzungen für die Entwicklung und Anwendung solcher Anlagen zu verbessern, sodass Unternehmen und die öffentliche Hand zur Nutzung natürlicher Kältemittel übergehen.
Links:
Information zu Kältemitteln, ihrer Klimawirkung und zum Projekt: http://www.duh.de/projekte/kaeltemittel/
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