28. Juli 2018

Pflege: bedarfsgerechte Personalausstattung statt Minimallösung

„Der Vorschlag der Krankenhausgesellschaft, faktisch nur in den 10 Prozent am schlechtesten mit Personal ausgestatteten Krankenhäusern mehr Personal einzusetzen, ist skandalös. DIE LINKE setzt sich für eine schnelle Einführung einer gesetzlichen Personalbemessung im Krankenhaus und einen verbindlichen Personalschlüssel in der Altenpflege (Fachkraftquote mindestens 50%) ein, die den – wissenschaftlich fundierten – realen Bedarf decken müssen.

Der Fachkräftemangel ist ein hausgemachtes Problem der Arbeitgeber. Sie bilden immer weniger aus, obwohl der Bedarf wächst. Pflegekräfte werden viel zu schlecht bezahlt und arbeiten unter so stressigen Bedingungen, dass viele ihren Beruf aufgeben oder in Teilzeit gehen, um ihre Gesundheit zu schützen. Der Anteil der Berufsaussteigerinnen war schon immer hoch und ist durch die gestiegene Arbeitsbelastung in den letzten Jahren noch höher geworden. Der Fachkräftemangel kann also kein Argument gegen eine gesetzliche Personalbemessung sein.

Es braucht einen Aufbruch für gute Arbeit und eine Ausbildungsoffensive in der Pflege.  Die Krankenhäuser müssen verpflichtet werden, sofort 10% mehr Ausbildungsplätze anzubieten – das wären 8 000 zusätzliche Pflegekräfte mehr im Jahr. Diese Quote soll in den kommenden 5 Jahren auf 20% erhöht werden.

Pflege muss wieder öffentliche Aufgabe sein. Private Krankenhausbetreiber sparen massiv am Personal und sperren sich gegen Tarifverträge. Ohne dauerhaft mehr Personal, das zu besseren Bedingungen und höheren Löhnen beschäftigt wird, droht der Pflegenotstand zu Versorgungslücken zu führen.“

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