„Der
Vorschlag der Krankenhausgesellschaft, faktisch nur in den 10 Prozent
am schlechtesten mit Personal ausgestatteten Krankenhäusern mehr
Personal einzusetzen, ist skandalös. DIE LINKE setzt sich für eine
schnelle Einführung einer gesetzlichen Personalbemessung im Krankenhaus
und einen verbindlichen Personalschlüssel in der Altenpflege
(Fachkraftquote mindestens 50%) ein, die den – wissenschaftlich
fundierten – realen Bedarf decken müssen.
Der Fachkräftemangel ist
ein hausgemachtes Problem der Arbeitgeber. Sie bilden immer weniger
aus, obwohl der Bedarf wächst. Pflegekräfte werden viel zu schlecht
bezahlt und arbeiten unter so stressigen Bedingungen, dass viele ihren
Beruf aufgeben oder in Teilzeit gehen, um ihre Gesundheit zu schützen.
Der Anteil der Berufsaussteigerinnen war schon immer hoch und ist durch
die gestiegene Arbeitsbelastung in den letzten Jahren noch höher
geworden. Der Fachkräftemangel kann also kein Argument gegen eine
gesetzliche Personalbemessung sein.
Es braucht einen Aufbruch für
gute Arbeit und eine Ausbildungsoffensive in der Pflege. Die
Krankenhäuser müssen verpflichtet werden, sofort 10% mehr
Ausbildungsplätze anzubieten – das wären 8 000 zusätzliche Pflegekräfte
mehr im Jahr. Diese Quote soll in den kommenden 5 Jahren auf 20% erhöht
werden.
Pflege muss wieder öffentliche Aufgabe sein. Private
Krankenhausbetreiber sparen massiv am Personal und sperren sich gegen
Tarifverträge. Ohne dauerhaft mehr Personal, das zu besseren Bedingungen
und höheren Löhnen beschäftigt wird, droht der Pflegenotstand zu
Versorgungslücken zu führen.“
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