Zwölf
Millionen Einweg-Plastikbecher müllen Bundesligastadien zu – Bayern
München, Borussia Dortmund und Schalke 04 sind mit Abstand die größten
Umweltsünder – Vereine müssen
Umweltschutz ebenso umsetzen wie alle anderen Unternehmen – Deutsche
Umwelthilfe fordert Bundesligisten zum Neustart beim Abfallmanagement
und Ressourcenschutz auf
Berlin, 24.05.2017:
Noch nie waren die Abfallberge in deutschen Fußball-Bundesligastadien
so groß
wie nach der beendeten Saison 2016/17. Eine wahre Müllflut von mehr als
zwölf Millionen Einweg-Plastikbechern bahnte sich den Weg durch die
Arenen der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga. Nebeneinandergelegt
ergeben die verbrauchten Becher eine Plastikabfallschlange
von Berlin bis Athen. Den mit Abstand größten Müllberg von mehr als
eineinhalb Millionen Plastikbechern verursachte Borussia Dortmund.
Allein die fünf Bundesligisten Borussia Dortmund, Bayern München,
Schalke 04, Hamburger SV und der FC Köln sind für mehr
als die Hälfte aller verbrauchten Plastikbecher in der ersten und
zweiten Liga verantwortlich. Eine Liste mit den genauen
Becherverbräuchen der deutschen Bundesligisten finden Sie unter LINK.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert den Ligaverband und alle
Bundesligavereine auf, endlich Verantwortung zu übernehmen und sich zu
abfallarmen Mehrwegbechersystemen beim Getränkeausschank zu
verpflichten. Mehrwegsysteme sind technisch problemlos umsetzbar.
„Fußball
ist ein Milliardengeschäft und viele Vereine ähneln inzwischen
Großunternehmen. Deshalb müssen sie Verantwortung übernehmen und die
gesamtgesellschaftliche Aufgabe
des Umweltschutzes mit umsetzen. Dass gerade die größten Vereine der
Bundesliga wie Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04 oder der
Hamburger SV die schlimmsten Umweltsünder mit den größten Abfallbergen
aus Plastikbechern sind, ist völlig inakzeptabel.
Kleinere Vereine wie Union Berlin oder Braunschweig zeigen den großen
Vereinen mit ihren Mehrwegsystemen, wie Umweltschutz beim
Getränkeausschank funktioniert“, sagt DUH-Bundesgeschäftsführer
Jürgen Resch. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Für die neue Saison fordert die DUH von den Bundesligisten eine Mehrweg-Offensive.
„Auf
Anfragen der DUH verweist der Ligaverband bislang auf
Hochglanzbroschüren mit sorgfältig ausgewählten Umweltschutzaktionen.
Was wir jedoch brauchen sind keine Einzelaktionen
für Nachhaltigkeitsberichte, sondern echte Umweltentlastungen in der
Breite. Deshalb muss der Ligaverband endlich eine tragende Rolle beim
Thema Abfallvermeidung übernehmen. Der verpflichtende Einsatz von
Mehrwegbechern beim Getränkeausschank kann mit Zustimmung
der Bundesligavereine durch den Ligaverband beschlossen werden“, sagt Resch.
„Wir
sehen einen besorgniserregenden Trend der Bundesligisten zu immer mehr
Abfall durch Wegwerf-Plastikbecher. Inzwischen setzen nur noch sechs
Erstligavereine und damit
gerade einmal ein Drittel auf Mehrwegbechersysteme. Dabei versuchen
viele Vereine mit Bioplastikbechern die riesigen Müllberge zu
rechtfertigen“, kritisiert
Thomas Fischer, Leiter der DUH-Kreislaufwirtschaft. Der Anbau und
die Verarbeitung von Pflanzen für Biokunststoffbecher belasten Gewässer
und Böden. Die Kompostierung der Becher macht keinen Sinn, weil weder
Nährstoffe entstehen, noch Bodensubstrat aufgebaut
wird. Deshalb landen die Einwegbecher in der Verbrennung und wertvolle
Rohstoffe gehen für immer verloren.
Wiederverwendbare
Becher sind der beste Weg, um Abfälle zu vermeiden sowie Energie und
CO2-Emissionen einzusparen. Schon nach dem fünften Gebrauch sind sie
umweltfreundlicher
als Einwegbecher. Um den Einsatz von Mehrwegbechern noch sicherer zu
machen, werden inzwischen erfolgreich sicherheitsoptimierte Modelle
eingesetzt. Sie sind leichter als bisherige Becher, verfügen über
abgerundete Kanten und einen angeschrägten Boden, sodass
sie sich im Falle eines Wurfes in Sekundenschnelle entleeren.
Links:
Die
Übersicht zu Becherverbräuchen der Vereine der 1. und 2.
Fußballbundesliga in der Saison 2016/17, eine Übersicht zum Einsatz von
Bechersystemen bei allen Vereinen der 1.
und 2. Fußballbundesliga sowie unser Hintergrundpapier zu
Bechersystemen in Bundesligastadien finden Sie unter:
http://www.duh.de/becher/
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