„Sigmar Gabriel hat die größten
Steigerungen der Waffenexporte in der Geschichte der Bundesrepublik zu
verantworten“, kommentiert der außenpolitische Sprecher der Fraktion DIE
LINKE, Jan van Aken, die aktuellen Zahlen des Rüstungsexportberichtes,
der am Mittwoch im Kabinett verhandelt wird, und dessen Zahlen bereits
heute veröffentlicht wurden. Van Aken weiter:
„2015 war schon ein Rekordjahr, das er in diesem Jahr offenbar
nochmals übertroffen hat: Für das erste Halbjahr 2016 dürften die Zahlen
noch einmal deutlich höher als die von DPA gemeldeten vier Milliarden
Euro liegen, da Sammelausfuhrgenehmigungen noch nicht berücksichtigt
worden sind – diese allein machen ein bis zwei Milliarden Euro aus.
Diese dramatischen Zahlen zeigen, dass das ganze System der
Exportkontrolle überhaupt nicht funktioniert. Wir brauchen jetzt endlich
klare, gesetzliche Verbote und als allererstes ein sofortiges Verbot
von Kleinwaffenexporten. Denn die Vorstellung, dass jeden Tag irgendwo
auf der Welt mit deutschen Waffen und deutscher Munition gemordet wird,
ist unerträglich.
Wenn sich die von dpa gemeldeten Zahlen bestätigen, ist der Anstieg
der Rüstungsexporte in kriegsführende Länder ganz besonders
besorgniserregend. Saudi-Arabien führt gerade einen brutalen Krieg im
Jemen - trotzdem haben sich die Waffenexporte aus Deutschland an die
Saudis offenbar verdreifacht. Gleiches gilt für den massiven Anstieg der
Waffenexporte an die Türkei, die gerade dabei ist völkerrechtswidrig
und gegen den Willen der dortigen Regierung im nächsten Nachbarland, dem
Irak, eine militärische Eskalation zu riskieren. Damit macht sich
Deutschland auch mitschuldig an den Toten in Jemen, Kurdistan und dem
Irak.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen