Zur heutigen Afghanistankonferenz in Brüssel erklärt Uwe Kekeritz, Sprecher für Entwicklungspolitik:
Die
EU und die Bundesregierung dürfen die Zahlung von Entwicklungsgeldern
nicht an die Bereitschaft der afghanischen Regierung Flüchtlinge
zurückzunehmen koppeln. Die Sicherheitslage im Land bleibt weiterhin
bedenklich. Die Menschen sind in Afghanistan nicht sicher. Flüchtlinge
dorthin zurückzuschicken ist schlicht unverantwortlich.
Entwicklungsgelder
leisten wichtige Beiträge für eine nachhaltige Entwicklung und Frieden
vor Ort, sie dürfen aber nicht zur Durchsetzung innenpolitischer
Abschottungsinteressen Deutschlands und der EU-Mitgliedsstaaten
missbraucht werden.
Zugleich
darf Afghanistan nicht im Stich gelassen werden. Das Land braucht
verlässliche Hilfszusagen und die langfristige Unterstützung der
internationalen Gemeinschaft. Die finanziellen Zusagen, die im Rahmen
der Tokio-Konferenz getroffen wurden, müssen eingehalten werden. Im
Gegenzug muss die afghanische Regierung dringend notwendige Reformen
endlich umsetzen. Im Zentrum stehen der Kampf gegen die Korruption sowie
die Stärkung von Frauenrechten. Hierbei muss endlich auch die
Zivilgesellschaft miteinbezogen werden.
Die
Zahlung von Entwicklungsgeldern darf kein Selbstzweck sein, sondern
muss auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort ausgerichtet und an ein
striktes Wirkungsmonitoring gekoppelt werden. Bislang konnte die Armut
im Land nicht effektiv bekämpft werden. Vor diesem Hintergrund muss auch
das entwicklungspolitische Engagement der Bundesregierung an die
Gegebenheiten vor Ort angepasst werden.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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