31. August 2015

Krebserregender Abfall aus Biodieselanlage übers Internet als Pflanzenkohle verkauft – Minister Jost: Auch zwei Besteller aus dem Saarland

(BUP) Umwelt- und Verbraucherschutzminister Reinhold Jost warnt vor dem Kauf von so genannter Pflanzenkohle von einer Biodieselanlage in Warburg. Die zuständige Bezirksregierung in Detmold fand bei einer Kontrolle heraus, dass bei der auf der Anlage betriebenen Holzvergasungsanlage die anfallenden Rückstände als „Pflanzenkohle“ in Verkehr gebracht wurden. Erste Analysen im Rahmen der Düngemittelüberwachung ergaben, dass die „Pflanzenkohle“ aus Holzvergaserrückständen und Filterstäuben als krebserregend einzustufen ist. Es wurde unverzüglich ein Verkaufsstopp der vermeintlichen „Pflanzenkohle“ veranlasst.

„Hier wurde ein Produkt aus Holzvergaserrückständen und Feinstäuben mit sehr gesundheitsschädlichen Stoffen fälschlicherweise als Pflanzenkohle vertrieben. Die zuständige Bezirksregierung informierte uns umgehend, dass 2 Privatpersonen aus dem Saarland Pflanzenkohle über das Internet von dem Betrieb erworben haben. Diese wurden von Mitarbeitern des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) aufgesucht, sodass die belastete Pflanzenkohle nun sichergestellt werden kann“, so Jost. Auf verschiedenen Internetseiten wie www.pflanzenkohle.de, ebay.de und amazon.de wurde das entsprechende Produkt für unterschiedliche Verbrauchszwecke vermarktet. Jost: „Es handelt sich hierbei um einen Einzelfall. Grundsätzlich besteht kein Risiko beim Einsatz von Pflanzenkohle im Garten oder der Landwirtschaft.“

Pflanzenkohle wird durch moderne Pyrolyseanlagen hergestellt, sodass möglichst keine Umweltbelastungen auftreten. Sie kann zur Bodenverbesserung oder als Kompostierzusatz verwendet werden. Pflanzenkohle ist Trägerstoff für Düngemittel, findet aber auch im Bereich der Futtermittelzusätze und medizinischen Gebrauch Verwendung.

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