27. August 2015

[.ausgestrahltNews] Wer zahlt für die Folgen der Atomkraft?

.ausgestrahlt-Newsletter
27. August 2015
es schreibten: Jochen Stay, Julia Schumacher
Lesen, Handeln und Weiterschicken!
Liebe Freundinnen und Freunde, wer bezahlt die Folgen der Atomkraft-Nutzung? Die Auseinandersetzung um diese Frage spitzt sich in diesen Wochen zu. Die Rückstellungen der AKW-Betreiber sind zu niedrig und nicht sicher. Zudem will sich Eon durch die Konzern-Aufspaltung ganz aus der Verantwortung ziehen. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel arbeitet an einem Gesetz, um Letzteres zu verhindern. Nach bisheriger Gesetzeslage müsste Eon nur fünf Jahre nach der Aufspaltung für die Folgekosten der Atomkraft haften. Danach ist nur noch das abgespaltene neue Unternehmen „Uniper“ verantwortlich. Geht Uniper irgendwann pleite, ist Eon fein raus und der Staat muss einspringen. Gabriel will diese Befristung aufheben – aber Kanzleramtsminister Altmaier ist wohl dagegen. Geht Gabriels Vorhaben jedoch auf, so kommentiert eine an den Plänen beteiligte Person der Nachrichtenagentur Reuters "macht die Aufspaltung keinen Sinn mehr". Dazu ein Kommentar von Fritz Vorholz auf zeit.de: http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-08/energiewende-akw-atommuell Mehr Infos: https://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/badbank/kampagnen-chronik Falls Du noch nicht dafür unterschrieben hast, dass die Atomwirtschaft die Folgekosten zahlen soll: https://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/badbank Herzliche Grüße Jochen Stay und das ganze .ausgestrahlt-Team -------------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis -------------------------------------------------------------------------- 1. Fragwürdig: Hendricks’ Nationales Entsorgungsprogramm 2. Unglaubwürdig: Vattenfalls Stilllegungsantrag für Krümmel 3. Fesselnd: „Der Radfahrer von Tschernobyl“ 4. Blick über den .ausgestrahlt-Tellerrand ------------------------------------------------- 1. Fragwürdig: Hendricks’ Nationales Entsorgungsprogramm ------------------------------------------------- Mitten im Sommerloch legte Bundesumweltministerin Hendricks das so genannte „Nationale Entsorgungsprogramm“ (Napro) für die langfristige Lagerung des in Deutschland produzierten Atommülls vor. Das Napro lässt viele Fragen unbeantwortet. Und an manchen Stellen werden Antworten nur vorgetäuscht: Danach sollen die schwach- und mittelradioaktive Abfälle aus Asse II sowie aus der Urananreicherungsanlage Gronau nun angeblich doch nicht im Schacht Konrad landen, sondern zusammen mit dem hochradioaktiven Müll in ein – noch zu definierendes – Langzeit-Lager gebracht werden. Das Papier ist kaum mehr als eine Absichtserklärung. Denn ob und wie die Vermengung des Abfalls sicherheitstechnisch überhaupt funktionieren kann, scheint fragwürdig. Hendricks schiebt den Ball erstmal weiter – die Atommüll-Kommission solle nun über ihren Vorschlag beraten. Hier der Kommentar der AG Schacht Konrad: http://bit.ly/1UeL9Lm ------------------------------------------------- 2. Unglaubwürdig: Vattenfalls Stilllegungsantrag für Krümmel ------------------------------------------------- Der Dauer-Pannenreaktor Krümmel bei Hamburg steht seit Mitte 2007 fast ununterbrochen still. 2011 war er einer der acht Meiler, die nach Fukushima endgültig abgeschaltet wurden. Betreiber Vattenfall weigerte sich dennoch mehr als vier Jahre, einen Stilllegungs-Antrag zu stellen. Damit hat der Konzern den Abriss unnötig verzögert und die Bevölkerung gefährdet – denn auch ein abgeschaltetes AKW birgt Risiken! Vorgestern verkündet der Konzern, den Stilllegungsantrag nun endlich nachgeholt zu haben. Die Schadensersatzklagen vor Gerichten und Schiedsgerichten hält Vattenfall trotzdem aufrecht. Und macht sich damit schlichtweg unglaubwürdig. Die .ausgestrahlt-Presseerklärung dazu: https://www.ausgestrahlt.de/kruemmel ------------------------------------------------- 3. Fesselnd: „Der Radfahrer von Tschernobyl“ ------------------------------------------------- Abenteuerroman, Krimi, Liebesgeschichte und fesselndes Sachbuch in einem: Als Vorgeschmack auf den 30. Jahrestag von Tschernobyl im nächsten Jahr haben wir jetzt den tollen Roman „Der Radfahrer von Tschernobyl“ in unseren Shop aufgenommen. Das Buch von Javier Sebastián beschreibt sehr einfühlend den Alltag der Menschen, die Jahre nach dem GAU in die Nachbarstadt Prypjat zurückkehren und versuchen, dort zu leben. https://www.ausgestrahlt.de/tschernobyl-buch ------------------------------------------------- 4. Blick über den .ausgestrahlt-Tellerrand ------------------------------------------------- Zahlreiche Anti-Atomgruppen rufen im September zu Aktionstagen gegen Urantransporte auf: http://www.urantransport.de/aktionstage.html Unser Filmtipp: Die äußerst sehenswerte ZDF-Doku zum Atommüll-Desaster in Deutschland: http://bit.ly/1V7l6Ir _______________________________________________ .ausgestrahlt ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation. Wir unterstützen AtomkraftgegnerInnen, aus ihrer Haltung öffentlichen Protest zu machen. Mit diesem Newsletter informieren wir über Kampagnen, Aktionen und politische Entwicklungen. Mehr über .ausgestrahlt: http://www.ausgestrahlt.de/ueber-uns

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