(BUP) Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium setzt seinen Weg
hin zu einer Agrarwende und für mehr Nachhaltigkeit, Tier- und
Umweltschutz konsequent fort: „Für die nächsten zwei Jahre bieten wir
einen millionenschweren Zuschuss“, sagte Agrarminister Christian Meyer.
„Unser Ziel ist, über eine verstärkte Beratung nicht nur den Ökolandbau
sondern auch nachhaltiges Wirtschaften für mehr Tier- und Umweltschutz
in der konventionellen Landwirtschaft zu verbessern und zu verbreiten.“
Insgesamt steht ein Topf mit fünf Millionen Euro als Unterstützung für
Beratungsleistungen zur Verfügung. Das sei ein „klares Bekenntnis für
mehr Wissenstransfer in die Landwirtschaft – und zwar bei Themen, die
die gesamte Gesellschaft etwas angehen“, so der Minister.
Meyer
verwies in diesem Zusammenhang auf das Frühjahrsgutachten des beim
Bundeslandwirtschaftsministerium angesiedelten Wissenschaftlichen
Beirats für Agrarpolitik: „Die Agrar-Weisen halten die deutsche
Nutztierhaltung in wesentlichen Teilen für nicht zukunftsfähig und
empfehlen, die Weichen im Sinne von mehr Nachhaltigkeit und Tierschutz
neu zu stellen. Das bestätigt einmal mehr den niedersächsischen Weg der
sanften Agrarwende“, sagte der Minister. Er sei fest davon überzeugt,
„dass Landwirten, die rechtzeitig umdenken und diesen Umbau
mitgestalten, die Zukunft gehört“. Die nun vom Land gewährte
Beratungsförderung solle dazu ihren Beitrag leisten. Meyer ergänzte:
„Allen muss aber auch klar sein, dass strengere Tier- und
Umweltschutz-Standards nicht zum Nulltarif zu haben sind. Mehr
Nachhaltigkeit hat ihren Preis, das zusätzliche Engagement von
Landwirten in diesen Bereichen muss honoriert werden.“ Die zusätzliche
Beratungsförderung sei dafür von hoher Bedeutung.
Die Vergabe
der fünf Millionen Euro an Fördermitteln erfolgt mittels einer EU-weiten
Ausschreibung. Das Vergabeverfahren ist öffentlich und richtet sich vor
allem nach der Priorität der Beratungsthemen. Das Land strebt dabei an,
mindestens sechs Beratungsanbieter vertraglich zu binden. „Die
Landwirte können zwischen mehreren qualifizierten Beratern auswählen“,
sagte der niedersächsische Agrarminister. Der Höchstbetrag je
Beratungsorganisation ist auf 850.000 Euro begrenzt. Der Zuschuss je
beratenem Betrieb beträgt bis zu 1.500 Euro pro Jahr.
Beratungsleistungen
zum Ökolandbau, zur Umstellung von der konventionellen auf die
Biolandwirtschaft, zur Biodiversität sowie zur Anwendung von speziellen
Nachhaltigkeitssystemen in der Landwirtschaft werden besonders hoch
gefördert. Die Anfertigung eines nachvollziehbaren Beratungsprotokolls
mit Erläuterungen und Empfehlungen für den jeweiligen Einzelbetrieb
gehört ebenfalls dazu. Meyer: „Wir wollen damit sicherstellen, dass die
Beratung auf die besonderen Bedürfnisse der Landwirte eingeht.“ Für die
Beratung zur Haltung von Schweinen mit intakten Schwänzen sei zudem die
Teilnahme der Beraterinnen und Berater an dem in Niedersachsen in Aufbau
befindlichen Beratungsnetzwerkes „Tierschutz“ Voraussetzung.
Die
Vergabeunterlagen können bis spätestens 30. September 2015 elektronisch
unter http://vergabe.niedersachsen.de ab sofort kostenlos
heruntergeladen werden.
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