Giftige Fluorverbindungen vermeiden
Organische Fluorverbindungen, kurz PFCs, werden wegen ihrer wasser-,
fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften in vielen Alltagsgegenständen
eingesetzt. Sie machen Arbeits- und Outdoor-Bekleidung wetterfest,
lassen Wasser von Papier und Pappe abperlen, Skier leichter über den
Schnee gleiten. Die Antihaftwirkung von Teflon-Pfannen beruht ebenfalls
auf Fluor-Verbindungen. Durch Ausdünstungen und Auswaschungen können die
extrem giftigen Substanzen in die Umwelt gelangen. Einige von ihnen
können die Fortpflanzung schädigen. PFCs wurden bereits in Böden,
Flüssen und Seen, im Grundwasser sowie im Blut von Tieren und Menschen
nachgewiesen. Wissenschaftler fanden Fluorverbindungen sogar in
grönländischen Eisbären. Besonders besorgniserregend ist die Verwendung
von Fluorverbindungen in Kinderbekleidung: In Tests wiesen
Kindersandalen aus deutschen, österreichischen und schweizerischen
Supermärkten hohe PFC-Konzentrationen auf.
Eine Kennzeichnungspflicht fehlt
Obwohl
das Umweltbundesamt einige PFCs als gefährlich einstuft, muss deren
Verwendung von den Herstellern nicht gekennzeichnet werden. Jedoch
verzichten inzwischen erste Produzenten von Sport- und
Freizeitbekleidung teilweise auf die giftigen Substanzen. Der BUND
empfiehlt, beim Kauf von Sport-, Camping- und Freizeit-Ausrüstung im
Geschäft nachzufragen, ob die Jacken, Hosen oder Handschuhe
Fluorverbindungen enthalten. Wetterbeständig, aber PFC-frei, sind
beispielsweise Kleidungsstücke mit Beschichtungen aus Polyester oder
Polyurethan. Misstrauen ist leider auch vor Textil-Labeln geboten. Damit
ausgezeichnete Kleidungsstücke werden oft als "schadstofffrei"
bezeichnet, selbst wenn sie Fluorverbindungen enthalten. Grundsätzlich
sollten Verbraucher darüber nachdenken, ob es unbedingt Kleidung sein
muss, die hochgradig schmutz- und fettabweisend ist. Schließlich
verbringt kaum jemand seine Freizeit auf einer Ölbohrinsel.
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