Vor kurzem haben sich die
Gemüter in den Kommentarspalten verschiedener deutscher Zeitungen
erregt. Grund waren die Ergebnisse einer Studie zur Deckung der
Folgekosten im Falle eines Super-GAUs in Europa. Das Forum
Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) kommt im Auftrag von Greenpeace
Energy zu dem Ergebnis, dass die Kosten bei 100 bis 430 Milliarden Euro
lägen. Die Empörung Vieler gilt aber nun weniger dieser gigantischen
Summe und den immensen Risiken, als der Information, dass die
Deckungsvorsorgen in anderen europäischen Ländern wesentlich geringer
sind als in hierzulande. Auch sind Deutschland und die Schweiz die
einzigen europäischen Atomstaaten, in denen die Betreiberkonzerne mit
ihrem Gesamtvermögen haften.
Es
stimmt, während in Deutschland Versicherungen eine Deckungsvorsorge in
Höhe von 2,5 Milliarden bereitstellen, sind die Unfallkosten in den
meisten europäischen Atomstaaten nur in Höhe dreistelliger
Millionenbeträge abgedeckt. Im Verhältnis zu den Unfallkosten ist aber
auch die hiesige Vorsorge absolut lächerlich: Da hilft es auch nicht,
dass die Haftpflicht der Betreiberkonzerne unbegrenzt ist, denn da ist
bekanntlich aufgrund ihrer wirtschaftlichen Lage immer weniger zu holen.
Auch der Verweis darauf, dass die Bundesrepublik ja ab 2022 im
Gegensatz zu vielen seiner Nachbarn kein Gefährderstaat mehr sei, ist
absolut unangebracht. Fakt ist, dass auch Deutschland bei zunehmenden
Unfallrisiko bis 2022 an jedem einzelnen Tag die Risiken und Folgen
eines Super-GAUs in Kauf nimmt und damit auch Staaten gefährdet, die
sich bewusst gegen die Atomkraft entschieden haben. Dies geschieht zudem
ohne Not - denn der sofortige Ausstieg wäre ohne Weiteres möglich.
Anstatt
also gegenseitig mit dem Finger aufeinander zu zeigen, wäre es
angebracht, endlich zuzugeben, dass die Risiken der Atomkraft nirgends
tragbar sind - wirtschaftlich nicht und menschlich schon gar nicht.
Gegen die Gefahren der Atomkraft gibt es nur eine Versicherung:
Abschalten!
Weitere aktuelle Informationen in diesem Newsletter:
1. Wasseraktionstag am und auf dem Neckar am 21. Mai
2. Erinnere Robert Habeck an sein Brokdorf-Versprechen!
3. Neu im .ausgestrahlt-Shop
4. .ausgestrahlt beim Kirchentag vom 25. bis 27. Mai
5. Kulturelle Widerstands-Partie in Gorleben am 2. Juni
6. Neuer .ausgestrahlt-Podcast: AKW-Sicherheit
7. Blick über den .ausgestrahlt-Tellerrand
2. Erinnere Robert Habeck an sein Brokdorf-Versprechen!
3. Neu im .ausgestrahlt-Shop
4. .ausgestrahlt beim Kirchentag vom 25. bis 27. Mai
5. Kulturelle Widerstands-Partie in Gorleben am 2. Juni
6. Neuer .ausgestrahlt-Podcast: AKW-Sicherheit
7. Blick über den .ausgestrahlt-Tellerrand
Herzliche Grüße
Jochen Stay
und das ganze .ausgestrahlt-Team
und das ganze .ausgestrahlt-Team
1. Wasseraktionstag am und auf dem Neckar am 21. Mai
Am
Sonntag den 21. Mai startet um 12 Uhr in Kirchheim/Neckar eine Wasser-
und Land-Demo gegen die geplanten Castor-Transporte. Kanus, Boote und
Fahrräder werden am AKW Neckarwestheim vorbei flussabwärts bis Lauffen
paddeln, rudern und radeln und so entlang des gesamten letzten
Streckenabschnitts gegen die sinnlose und gefährliche
Atommüll-Verschiebung protestieren. Bring ein Wasserfahrzeug oder
Fahrrad mit und lass die Demo laut und bunt werden! Weitere Infos
findest Du hier.
2. Erinnere Robert Habeck an sein Brokdorf-Versprechen!
Der
schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck hat versprochen,
das AKW Brokdorf erst wieder ans Netz zu lassen, wenn die Ursachen für
die Brennelemente-Schäden im Reaktor aufgeklärt und beseitigt sind.
.ausgestrahlt hat deshalb schon vor der Wahl im nördlichsten Bundesland
der taz Nord eine Postkarte an Habeck beigelegt, mit der ihn viele
Menschen an sein Versprechen erinnert haben. Die Wahrscheinlichkeit,
dass der Umweltminister auch in einer neuen Landesregierung im Amt
bleibt, ist hoch. Deshalb bestelle jetzt Postkarten an Habeck im .ausgestrahlt-Shop, damit er nach der Wahl so handelt, wie vor der Wahl versprochen.
3. Neu im .ausgestrahlt-Webshop
Neu: Plakatserie zu Gundremmingen
Der Fotograf Alexander Tetsch stellt Bildern aus der Sperrzone um Tschernobyl analoge Situationen aus der (noch unverstrahlten) Umgebung des AKW Gundremmingen gegenüber.
Die sechs Bilderpaare führen auf drastische und anschauliche Weise vor Augen, welche Folgen ein schwerer Atomunfall für die ganze Region hätte. Die Ausstellung (6 Plakate in A2) ist für alle Orte mit Publikumsverkehr geeignet.
Der Fotograf Alexander Tetsch stellt Bildern aus der Sperrzone um Tschernobyl analoge Situationen aus der (noch unverstrahlten) Umgebung des AKW Gundremmingen gegenüber.
Die sechs Bilderpaare führen auf drastische und anschauliche Weise vor Augen, welche Folgen ein schwerer Atomunfall für die ganze Region hätte. Die Ausstellung (6 Plakate in A2) ist für alle Orte mit Publikumsverkehr geeignet.
Neu: Flyer "Gorleben - Trügerische Ruhe"
Es ist nicht vorbei - der Standort Gorleben bleibt im Spiel. Einen Überblick zur Geschichte und der Situation heute gibt das druckfrische kostenlose .ausgestrahlt-Faltblatt, das Du auch in größeren Mengen zum Verteilen bestellen kannst.
Es ist nicht vorbei - der Standort Gorleben bleibt im Spiel. Einen Überblick zur Geschichte und der Situation heute gibt das druckfrische kostenlose .ausgestrahlt-Faltblatt, das Du auch in größeren Mengen zum Verteilen bestellen kannst.
Neu: Swetlana Alexijewitsch: "Tschernobyl - Eine Chronik der Zukunft"
Die Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch gilt als wichtigste Zeitzeugin der postsowjetischen Gesellschaft. Über viele Jahre hat sie mit Menschen gesprochen, für die die Katastrophe von Tschernobyl zum zentralen Ereignis ihres Lebens wurde. Entstanden sind eindringliche Porträts, die ungeheure Nähe zu den Betroffenen aufbauen und von höchster Sensibilität und journalistischer Perfektion zeugen. Das Taschenbuch kostet 9,99 €
Die Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch gilt als wichtigste Zeitzeugin der postsowjetischen Gesellschaft. Über viele Jahre hat sie mit Menschen gesprochen, für die die Katastrophe von Tschernobyl zum zentralen Ereignis ihres Lebens wurde. Entstanden sind eindringliche Porträts, die ungeheure Nähe zu den Betroffenen aufbauen und von höchster Sensibilität und journalistischer Perfektion zeugen. Das Taschenbuch kostet 9,99 €
Alle neuen Produkte (und viele weitere) findest Du im .ausgestrahlt-Webshop.
4. .ausgestrahlt beim Kirchentag vom 25. bis 27. Mai
Atommüll, Gorleben und die neue Standortsuche für ein Atommüll-Lager sind Thema
beim .ausgestrahlt-Stand auf dem evangelischen Kirchentag in Berlin (25.–27.5.,
„Markt der Möglichkeiten“, Halle 2.2–H20). Außerdem ist dort eine gute Gelegenheit, mit
.ausgestrahlt-Aktiven persönlich ins Gespräch zu kommen.
beim .ausgestrahlt-Stand auf dem evangelischen Kirchentag in Berlin (25.–27.5.,
„Markt der Möglichkeiten“, Halle 2.2–H20). Außerdem ist dort eine gute Gelegenheit, mit
.ausgestrahlt-Aktiven persönlich ins Gespräch zu kommen.
5. Kulturelle Widerstandspartie in Gorleben am 2. Juni
Am
2. Juni findet die Kulturelle Widerstandspartie in Gorleben statt - wie
immer bunt, frech und widerständisch. Los geht es ab 14 Uhr bei den
Gorlebener Atomanlagen. .ausgestrahlt informiert dort über die Fehler
der neuen Standortsuche. Bei der Kulturellen Landpartie (KLP) im
Wendland vom 25. Mai bis zum 5. Juni ist .ausgestrahlt ebenfalls mit
Informationen in Klein Witzeetze und Göttien vor Ort. Programminfos zur KLP und zur Widerstandspartie in Gorleben gibt's hier.
6. .ausgestrahlt-Podcast #6: Die Sicherheitslüge
Der
sechste .ausgestrahlt-Podcast ist online. Die Audio-Podcasts sind für
.ausgestrahlt eine relativ neue Form atomkritischen Inhalten "Gehör" zu
verschaffen. Du kannst die auf der .ausgestrahlt-Website
bereitgestellten Audio-Dateien jederzeit abrufen oder auch abonnieren.
Der neueste Podcast behandelt das Thema AKW-Sicherheit.
7. Blick über den .ausgestrahlt-Tellerrand
In
den letzten Newsletter hat sich ein Fehler eingeschlichen. Die acht
Aktiven gegen Uranbergbau aus Tansania wurden nicht in Mali, sondern in Malawi inhaftiert.
Vom
9. bis 26. Juni findet auf Mosel und Rhein von Trier bis nach Köln eine
Floßtour gegen Atomtransporte statt. Infos findest Du hier.
Weitere Aktionen im Anti-Atom-Sommer 2017 im Überblick.
Die
Bewegungsstiftung, von der auch .ausgestrahlt schon mehrmals gefördert
wurde, feiert ihren 15. Geburtstag - aus guten Gründen. Du findest sie hier.
Das Aktionsbündnis "Bielefeld steigt aus" hat den "Not-Ausschalter" für das AKW-Grohnde drücken lassen. Impressionen.
Spannende
Texte zur aktuellen Situation in Fukushima bietet die aktuelle Ausgabe
der "anti atom aktuell". Bestellen kannst Du das Magazin (aaa, Nr. 265) hier.
############################################################
.ausgestrahlt
ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation. Wir unterstützen
Atomkraftgegner*innen, aus ihrer Haltung öffentlichen Protest zu machen.
Mit diesem Newsletter informieren wir über Kampagnen, Aktionen und
politische Entwicklungen.
Mehr über .ausgestrahlt
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen