Luftschläge Irak/Syrien:
Die
Berichte über die vielen Toten bei den Luftschlägen unter anderem der
USA in Irak und Syrien sind erschütternd. Es mehren sich die Anzeichen,
dass sich unter Trump eine neue Rambo-Mentalität in der US-Armee
breitmacht. Die Worte des Bedauerns der Bundesregierung reichen nicht
aus, denn die Bundesregierung ist Teil der Anti-IS-Koalition. Wir
fordern von der Bundesregierung eine rückhaltlose Aufklärung, über das,
was da stattgefunden hat. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie
zu ihrer Verantwortung steht. Es ist klar, dass die Bundesrepublik
Deutschland nicht Teil einer Anti-IS-Koalition bleiben kann, in der
nicht versucht wird, Rücksicht auf Zivilisten zu nehmen. Es ist klar,
dass die Bundesregierung dafür sorgen und prüfen muss, wie es mit diesem
Einsatz weitergeht. Denn ein Einsatz, bei dem nicht ausreichend
Rücksicht genommen wird auf Zivilisten, kann kein Einsatz sein, an dem
diese Bundesregierung beteiligt sein darf.
Koalitionsgipfel:
Morgen
findet der erste Koalitionsgipfel mit Schulz statt. Die SPD bläst vor
diesem Gipfel ja gewaltig die Backen auf. Sie versucht vergessen zu
machen, dass sie das Thema ‚Ehe für alle‘ im Koalitionsvertrag schlicht
weggeschenkt hat. Aber es ist auch eindeutig, dass die ‚Ehe für alle‘
scheitern wird am ideologischen und reaktionären Widerstand der Union.
Herr Grosse-Brömer hat Recht: Eine große Koalition ist nie eine gute
Lösung. Eine große Koalition ist immer eine Koalition des Stillstands.
Die Wähler können das ändern, am 24. September. Sie können dafür sorgen,
dass die große Koalition abgelöst wird. Die ‚Ehe für alle‘ gibt es nur
mit Grün an der Regierung.
Afghanistan:
Es
findet die vierte Sammelabschiebung in Richtung Afghanistan statt. Es
ist unverantwortlich, Menschen in Kriegsgebiete abzuschieben. Wir
erwarten vom Bundesinnenminister und vom Bundesaußenminister, dass sie
die Situation in Afghanistan realitätsnah bewerten. Wir erwarten von der
Bundesregierung, dass keine Menschen in unsichere Länder abgeschoben
werden.
Steuern:
Wir
haben mal wieder eine Debatte über Steuersenkungen. CDU/CSU und FDP
überbieten sich im Steuersenkungswettbewerb. Die einen reden von 15
Milliarden, die anderen von 30 Milliarden. Aber das Ergebnis dieses
Steuersenkungswettbewerbes ist, dass nicht die Menschen, die wirklich
Unterstützung notwendig haben, gestützt werden, sondern die Menschen,
denen es ziemlich gutgeht. Wir fordern, dass endlich dafür gesorgt wird,
dass Familien unterstützt werden, dass Alleinerziehende unterstützt
werden, dass die wirklich Armen unterstützt werden. Für Familien haben
wir ein Paket über 12 Milliarden vorgeschlagen. Wir wollen eine
vernünftige, gerechte Finanzierung unseres Staates. Dafür wollen wir
eine verfassungsfeste Vermögenssteuer. FDP und CDU sind mal wieder ganz
klassisch unterwegs: Sie wollen den Reichen Geld in den Rachen stopfen,
anstatt dafür zu sorgen, dass Kinder, dass Familien, dass Arme
unterstützt werden.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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