Die frühe
Integration von Asylsuchenden in den Arbeitsmarkt ist ein Erfolgskonzept, das
jetzt ausgeweitet und in den Regelbetrieb der Arbeitsagenturen übernommen
werden muss. Denn die Menschen, die zu uns flüchten, bringen auch enorme
Potenziale mit. Mit der richtigen Unterstützung können sie schnell auf dem deutschen
Arbeitsmarkt Fuß fassen. Das beweist das Modellprojekt „Early Intervention.“ Jetzt
muss die Bundesregierung nachlegen und die Erfolgsfaktoren des Projekts
flächendeckend für alle Asylsuchenden finanzieren. Insbesondere muss die Große
Koalition den Zugang zu Deutschkursen gewährleisten. Denn ohne Sprachkenntnisse
laufen die Bemühungen der Arbeitsagenturen ins Leere. Auch die Jobcenter
benötigen für die Integration der bereits anerkannten Flüchtlinge in den
Arbeitsmarkt mindestens 1000 neue Mitarbeiter und 150 Millionen Euro für
zusätzliche Fördermittel.
Das Projekt
„Early Intervention“ bemüht sich auch, junge Asylsuchende in Ausbildung zu
bringen. Damit das für mehr junge Menschen gelingen kann, muss die
Bundesregierung endlich ein sicheres Bleiberecht für Asylsuchende und Geduldete
während der gesamten Berufsausbildung und für die anschließende Beschäftigung
schaffen. Doch statt echter Rechtssicherheit für Unternehmen und Azubis hat sie
lediglich eine Kettenduldung vorgesehen. Die gilt jeweils für nur ein Jahr und
noch dazu nur für Flüchtlinge unter 21 Jahren. Das reicht nicht. Etliche
Betriebe würden Flüchtlinge ausbilden, wenn sie nicht fürchten müssten, dass
sie während der Ausbildung abgeschoben werden. Die Bundesregierung darf
Asylsuchenden, Arbeitgebern und Agenturmitarbeitern nicht länger Steine in den
Weg legen und muss endlich anfangen, sie konsequent bei ihren Bemühungen zu
unterstützen.
Bündnis 90/Die Grünen Bundestag
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