4. August 2015

Aus alt mach neu: Testphase zur Energiegewinnung im Saarland eröffnet

(BUP) Seit Freitag, 24. Juli 2015, steht in Ottweiler-Fürth, dem ersten Bioenergiedorf im Saarland, eine sogenannte Pyrolyse-Anlage. Pyrofab – so der Name des Gerätes, bestehend aus zwei Containermodulen – wurde im Rahmen des EU Interreg Projekts „BioenNW“ gemeinsam von der Izes gGmbH und der Aston University Birmingham erbaut. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Aufsichtsratsvorsitzende von Izes, sieht die Erforschung von Energierückgewinnungsmethoden als Meilenstein auf dem Weg zur Energiewende: „In der heutigen Zeit wird es immer wichtiger, Abfallprodukte nachhaltig zu verwerten. Dabei ist es ganz egal, ob es sich um Klärschlämme oder Gärreste aus betrieblichen Produktionsketten handelt oder aber Lebensmittelabfälle, wie wir sie alle auch zu Hause produzieren. Besonders sinnvoll ist es deshalb, einen Nährstoffkreislauf zu schaffen, die Abfälle also umzuwandeln und beispielsweise zur Energiegewinnung zu nutzen. Wenn uns dies mit Anlagen wie Pyrofab gelingt, eröffnet dies ganz neue Möglichkeiten. Entsorgungsmengen können verkleinert werden und gleichzeitig Energie erzeugen.“

Im Pyrolyseverfahren werden Abfallprodukte, sogenannte biogene Reststoffe wie beispielsweise Klärschlämme, Reststoffe aus der Papierindustrie oder Lebensmittelabfälle, durch thermo-chemische Spaltung, also Erhitzen, in Gase, Öle oder Kohlen umgewandelt. Diese können dann wiederum anderweitig genutzt werden.
Pyrofab wird bis zum 14. August in Ottweiler-Fürth zu bestaunen sein, bevor die Anlage zu zahlreichen Tests nach Schweden, die Niederlande und Frankreich weiterreist. Dort wird das Pyrolyseverfahren ebenfalls dem Fachpublikum vorgeführt. Im Oktober kehrt die Pyrolyseanlage für eine finale Testreihe durch die Izes gGmbh nach Ottweiler-Fürth zurück.

„Von Pyrofab erhoffen wir uns neue Wege zur umweltfreundlichen Verwertung insbesondere schwieriger Abfälle. Gerade für den ländlichen Raum leisten Instrumente wie Pyrofab einen wichtigen Beitrag für ein Co2-neutrales Europa. Darüber hinaus nimmt die Anlage wenig Platz ein und bietet so auch für Unternehmen und Kommunen neue Wege, gewisse Mengen an Abfällen zu verwerten. Pyrofab leistet also gleichermaßen einen Beitrag zu Umwelt und Wirtschaft im Saarland.“

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