(BUP) Seit Freitag, 24. Juli 2015, steht in Ottweiler-Fürth, dem ersten
Bioenergiedorf im Saarland, eine sogenannte Pyrolyse-Anlage. Pyrofab –
so der Name des Gerätes, bestehend aus zwei Containermodulen – wurde im
Rahmen des EU Interreg Projekts „BioenNW“ gemeinsam von der Izes gGmbH
und der Aston University Birmingham erbaut. Wirtschaftsministerin Anke
Rehlinger, Aufsichtsratsvorsitzende von Izes, sieht die Erforschung von
Energierückgewinnungsmethoden als Meilenstein auf dem Weg zur
Energiewende: „In der heutigen Zeit wird es immer wichtiger,
Abfallprodukte nachhaltig zu verwerten. Dabei ist es ganz egal, ob es
sich um Klärschlämme oder Gärreste aus betrieblichen Produktionsketten
handelt oder aber Lebensmittelabfälle, wie wir sie alle auch zu Hause
produzieren. Besonders sinnvoll ist es deshalb, einen Nährstoffkreislauf
zu schaffen, die Abfälle also umzuwandeln und beispielsweise zur
Energiegewinnung zu nutzen. Wenn uns dies mit Anlagen wie Pyrofab
gelingt, eröffnet dies ganz neue Möglichkeiten. Entsorgungsmengen können
verkleinert werden und gleichzeitig Energie erzeugen.“
Im
Pyrolyseverfahren werden Abfallprodukte, sogenannte biogene Reststoffe
wie beispielsweise Klärschlämme, Reststoffe aus der Papierindustrie oder
Lebensmittelabfälle, durch thermo-chemische Spaltung, also Erhitzen, in
Gase, Öle oder Kohlen umgewandelt. Diese können dann wiederum
anderweitig genutzt werden.
Pyrofab wird bis zum 14. August in
Ottweiler-Fürth zu bestaunen sein, bevor die Anlage zu zahlreichen Tests
nach Schweden, die Niederlande und Frankreich weiterreist. Dort wird
das Pyrolyseverfahren ebenfalls dem Fachpublikum vorgeführt. Im Oktober
kehrt die Pyrolyseanlage für eine finale Testreihe durch die Izes gGmbh
nach Ottweiler-Fürth zurück.
„Von Pyrofab erhoffen wir uns neue
Wege zur umweltfreundlichen Verwertung insbesondere schwieriger Abfälle.
Gerade für den ländlichen Raum leisten Instrumente wie Pyrofab einen
wichtigen Beitrag für ein Co2-neutrales Europa. Darüber hinaus nimmt die
Anlage wenig Platz ein und bietet so auch für Unternehmen und Kommunen
neue Wege, gewisse Mengen an Abfällen zu verwerten. Pyrofab leistet also
gleichermaßen einen Beitrag zu Umwelt und Wirtschaft im Saarland.“
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