(BUP) „Die Stärkung des Emissionshandelssystem als unser wichtigstes
Klimaschutzinstrument ist längst überfällig“, sagte die Hessische
Umweltministerin Priska Hinz zu den aktuellen Vorschlägen der
EU-Kommission. „Die Vorschläge der Kommission zur Reform des
europäischen Emissionshandels gehen in die richtige Richtung und setzen
viele der Forderungen um, für die sich zuletzt auch die
Umweltministerkonferenz auf Vorschlag Hessens angeschlossen hatte“,
sagte die Ministerin weiter.
Der Verzicht auf internationale
Projektgutschriften und eine Verschärfung der jährlichen Verringerung
der Menge an Zertifikaten sind ein guter Ansatz, um den Überschuss an
Zertifikaten zu verringern. „Leider werden diese Vorschläge erst nach
2020 wirksam. Wir hatten dies bereits für das Jahr 2017 gefordert. So
unterstützen sie uns nicht dabei, das nationale Klimaziel von 40 %
Reduktion bis 2020 zu erreichen“, bedauert Hinz die späte Wirksamkeit
der Reformvorschläge. Es ist daher davon auszugehen, dass der
Emissionshandel trotz der zuletzt beschlossenen Marktstabilitätsreserve
bis 2020 nicht die notwendigen Preissignale setzen wird, um die
Unternehmen dazu zu bewegen, in emissionsarme Technologien zu
investieren.
„Bei den ab 2020 vorgesehenen jährlichen Reduktion
von 2,2 % der Zertifikatemenge wäre eine deutlichere Reduktion
wünschenswert gewesen“, kommentiert die Ministerin die Vorschläge
weiter. „Alles was wir bis 2030 nicht einsparen, werden wird mit höheren
jährlichen Reduktionquoten nach 2030 erbringen müssen, wenn wir unser
nationales Reduktionsziel von 80-95 % bis 2050 erreichen wollen“,
erläutert sie das Problem heute nicht ausreichender Anstrengungen beim
Klimaschutz.
Aus fossilen Energieträgern aussteigen und erneuerbare Energien fördern
Der
von der Kommission vorgeschlagene Fonds zur Modernisierung der
Stromversorgung wird nur dann ein wirksamen Beitrag zur Verringerung des
CO2-Ausstoßes erbringen können, wenn er dazu genutzt wird, aus den
fossilen Energieträgern auszusteigen und damit erneuerbare Energien zu
fördern. Bislang fehlen hier leider die Vorgaben was mit den Mitteln des
Fonds gefördert werden soll.
Die vorgesehenen Regelungen zum
Schutz vor Abwanderung bestimmter Industriebereiche sind durchaus
geeignet, dem Abfluss von Investitionen vorzubeugen. Hierbei muss aber
sichergestellt werden, dass die sogenannten „Benchmarks“, die darüber
entscheiden, in welcher Höhe Emissionszertifikate kostenlos zugeteilt
werden, so verschärft werden, dass nicht veraltete Technologie zu Lasten
bereits modern produzierenden Unternehmen subventioniert wird.
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