Tröglitz ist kein Einzelfall, sondern die
Spitze eines gewaltigen Eisberges. Das Bundeskriminalamt zählte allein in den
ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres in ganz Deutschland 86 Attacken
auf Unterkünfte von Flüchtlingen. Somit steht der Anschlag in einer Reihe mit
zahlreichen Hassverbrechen, bei denen die Täter aus Hass und Verachtung
beispielsweise gegen Menschen anderer Herkunft oder Hautfarbe handeln.
Hasskriminalität zielt nicht nur gegen die Menschen als Individuen, sondern
insbesondere darauf, ganze Bevölkerungsgruppen einzuschüchtern und sie in ihrer
Freiheit, sich im öffentlichen Raum zu bewegen, einzuschränken.
Der
Anschlag von Tröglitz
ist auch Ausdruck der Entwicklung eines politischen Klimas, wie es sich seit
Monaten zum Beispiel auf Pegida-Demos
von seiner hässlichen Seite zeigt.
Wir fordern die Bundesregierung auf,
wirksame Maßnahmen zum Schutz von Flüchtlingen und Asylsuchenden, aber auch von
engagierten Akteuren zu treffen. Die gesetzlichen Möglichkeiten müssen dabei
konsequenter als bisher ausgeschöpft werden. Die Bundesregierung muss endlich
einen strukturierten Dialog zwischen staatlichen Behörden und
zivilgesellschaftlichen Initiativen zur Bekämpfung von Rassismus und Gewalt
voranbringen und sich deutlicher als bisher vom aktuellen rechtspopulistischen
Diskurs beim Thema Flucht und Asyl distanzieren.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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