(BUP) Anlässlich der durch den Betreiber RWE vorgestellten Abbau- und
Zwischenlagerplänen für das AKW Biblis erklärt Janine Wissler,
Vorsitzende und energiepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im
Hessischen Landtag:
„Es ist gut, wenn das AKW Biblis nun bald
unumkehrbar rückgebaut wird. Damit hat sich aber noch keines der
gewaltigen Probleme erledigt, vor denen wir noch stehen. Weiterhin
produzieren neun Reaktoren in Deutschland ständig neuen Atommüll,
während der Verbleib der bisherigen Altlasten noch völlig unklar ist.
Und der Rückbau der AKWs wird lange dauern und Milliarden kosten.“
Unternehmerische
Fehlentscheidungen hätten jedoch dazu geführt, dass die Konzerne heute
auf dem Papier wirtschaftlich geschwächt erscheinen, so Wissler. Die
eigentlich vorgeschriebenen Rücklagen für den AKW-Rückbau seien zudem
teilweise fragwürdig investiert, zum Beispiel in Braunkohlekraftwerke.
Unternehmen wie Vattenfall und Eon trennten die Unternehmensteile mit
den Altlasten ab, um nicht mit ihren Profiten haften zu müssen.
Wissler:
„All das lässt die Alarmglocken schrillen. Die Energiekonzerne haben
mit der hochsubventionierten Atomenergie in den vergangen Jahrzehnten
ein gutes Geschäft gemacht. Jetzt sind die Gelddruckmaschinen
abgeschaltet und RWE und Co versuchen ganz offensichtlich, mit einem
schlanken Fuß aus der Nummer herauskommen. Wir müssen nun unbedingt
verhindern, dass die Allgemeinheit im Nachhinein die privaten Gewinne
der Vergangenheit tragen sollen.
Angesichts dessen ist es
besonders frappierend, dass das stümperhafte Vorgehen von CDU-Politikern
bei der Biblis-Abschaltung RWE einen ‚Schadenersatz‘ in Millionenhöhe
in Aussicht stellt. Die Politik darf sich angesichts der Krokodilstränen
der Konzerne jetzt nicht auf Kuhhändel einlassen.
Die steuerfrei
angehäuften Milliarden-Rücklagen der Unternehmen müssen
schnellstmöglich in einen öffentlichen Fonds überführt und so gesichert
werden.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen