„Die
Zahlen der Bundesärztekammer zu Behandlungsfehlern sind leider kein
Anlass zur Beruhigung, denn sie zeigen nur die Spitze des Eisbergs.
Jedes Jahr kommen Hunderttausende von Patientinnen und Patienten in
Arztpraxen, Krankenhäusern oder durch Arzneimittel zu Schaden. Aber sie
haben nur geringe Chancen, dafür eine Entschädigung zu erhalten“,
kommentiert Sylvia Gabelmann, Sprecherin für Arzneimittelpolitik und
Patientenrechte der Fraktion DIE LINKE, die heute veröffentlichte
Behandlungsfehlerstatistik der Bundesärztekammer. Gabelmann weiter:
„Solange
die Geschädigten beweisen müssen, dass sämtliche sonstigen Ursachen für
die Schädigung ausgeschlossen sind, haben sie vor Gericht schlechte
Karten. Darum brauchen wir dringend eine Beweislastumkehr: Dann müssten
die Behandelnden beweisen, dass nicht sie für die Schädigung
verantwortlich sind.
Zudem würde ein Entschädigungsfonds dazu
beitragen, den Geschädigten schnell und unbürokratisch zu ihrem Recht zu
verhelfen. Viele der Kranken, die durch die Behandlung noch kränker
gemacht wurden, können jahrelange Gerichtsverfahren mit teuren
Anwaltskosten gar nicht durchstehen. Darum müssen die Patientenrechte
schnell erweitert und gestärkt werden, zum Beispiel auch durch
Einrichtung eines unabhängigen Gutachterpools.“
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