„Die
Union macht sich komplett lächerlich, wenn sie vor nationalen
Alleingängen bei einer CO2-Besteuerung warnt. 14 EU-Nachbarländer,
darunter Frankreich, Großbritannien und Polen, haben längst nationale
CO2-Abgaben respektive -steuern eingeführt. Wohlgemerkt zusätzlich zum
für alle vorgeschriebenen EU-Emissionshandel. Die Bedenkenträger in der
CDU leben offensichtlich hinterm Mond“, kommentiert Jörg Cezanne,
Mitglied im Finanz- und im Verkehrsausschuss der Fraktion DIE LINKE, die
Ablehnung einer CO2-Besteuerung in weiten Teilen der Union. Cezanne
weiter:
„Mindestens genauso beschämend ist die Position
der CSU, für die Verkehrsminister Andreas Scheuer und Landesgruppenchef
Alexander Dobrindt eine CO2-Bepreisung im Verkehrssektor ausdrücklich
ablehnen. Der Verkehrssektor ist der einzige Haupt-CO2-Verursacher, der
seit 30 Jahren keinerlei Fortschritte beim Abbau von
Treibhaus-Emissionen vorweisen kann. Das wäre ungefähr so, als würde der
Gesundheitsminister eine ganz große Gesundheitsoffensive fordern, nur
Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel sollten unangetastet bleiben.
Es
ist wirklich dreist, wenn sich gerade die Rechten in der Union
hinstellen und Krokodilstränen für die Ärmsten vergießen, die von einer
CO2-Bepreisung angeblich am härtesten getroffen würden. Das ist nicht
nur falsch, sondern bewusste Irreführung der Bürger. Die Fachleute sind
sich nämlich parteiübergreifend weitgehend einig, dass die Einnahmen aus
einer CO2-Bepreisung an anderer Stelle an die Menschen zurückgegeben
werden sollten. DIE LINKE schlägt vor, einen großen Teil der Einnahmen
als Pro-Kopf-Durchschnitt in Form eines ‚Öko-Bonus‘ bar zurückzuzahlen.
Bei einem solchen System profitieren in aller Regel die Ärmeren, denn
sie fahren die kleinen Autos oder nutzen Bus und Bahn, sie müssen keine
großen Villen heizen und fliegen nicht zum Wochenend-Shoppen nach
Barcelona. Ein solcher Öko-Bonus wäre ein gutes Mittel gegen Energie-
und Mobilitätsarmut. Für einzelne Härtefallgruppen wie etwa Pendler auf
dem Land im Niedriglohnsektor können zusätzliche Ausgleiche geschaffen
werden.“
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