gewohnheitsmäßig treffen sich die Regierungsvertreter der
NATO-Mitgliedsstaaten in fast immer kürzeren Abständen, um sich intern
gegenseitig zu versichern, wie wichtig das Militärbündnis für ihre
globale Interessensicherung sei und gegenüber der Außenwelt zu
erklären, dass die Welt unsicherer geworden und daher die NATO
unverzichtbarer denn je zur Erhaltung des Weltfriedens sei“, erklärt
Alexander S. Neu, Obmann im Verteidigungsausschuss für die Fraktion DIE
LINKE, zum Treffen der NATO- Verteidigungsminister in Brüssel. Neu
weiter:
„So findet dieser Tage das Treffen der
NATO-Verteidigungsminister in Brüssel statt, bei dem vor allem die USA
erneut Druck auch auf Deutschland ausüben, den deutschen Militärhaushalt
praktisch auf 70 Mrd. Euro pro Jahr zu verdoppeln. Hierzu sollen die
Mitgliedsstaaten der NATO-Führungsmacht USA jährlich Bericht über ihre
Fortschritte erstatten. Weitere Themen sind die zunehmende Verflechtung
der EU mit der NATO, womit die EU zunehmend ihre ohnehin begrenzte
Eigenständigkeit gegenüber den USA weiter einzuschränken droht.
Eine
besonders die EU-Eigenständigkeit und nationale Souveränität bedrohende
Forderung ist, einen sogenannten Schengen-Military-Raum zu schaffen.
Hierbei soll die EU-Infrastruktur sowie die Gesetzgebung dahingehend
angepasst werden, dass sich vor allem US-Militärs in Europa ohne
Kontrolle, Einschränkungen und Einwilligungen der europäischen
NATO-Staaten frei bewegen können. Dieser geplante Persilschein wäre die
Aufgabe grundlegender souveräner Rechte Deutschlands und der übrigen
europäischen Partner.
All diese von der NATO, vor allem von den
USA vorangetriebenen Maßnahmen laufen paradoxerweise parallel zu der
unübersehbaren Verschlechterung des transatlantischen Verhältnisses.
Offensichtlich versucht die Brüsseler NATO-Bürokratie den wachsenden
Riss zwischen Europa und den USA mit gemeinsamen, aber einseitig
zugunsten der USA laufenden Projekten zu überkleistern.
DIE LINKE
fordert die Bundesregierung auf, sich endlich dem Druck der US-geführten
NATO zu widersetzen und sich stattdessen international als
Friedensstifter und Vermittler zu betätigen, anstatt die Aufrüstungs-
und Eskalationsspirale gegen Russland durch militärische Drohgebärden,
stetige Steigerung des Verteidigungsetats oder Handelssanktionen noch
weiter zu befeuern und den europäischen Raum für Machtspielchen von
US-Militärs zu öffnen.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen