29. Juni 2018

„Ich will nicht in die Schule gehen!“ – therapiebedürftige Krankheit oder eine gesunde Reaktion? – Karen Kern

Vor kurzem hatte ich wieder eine Mutter am Telefon, die durch die Erzählung der Schulverweigerungsgeschichte ihres Sohnes die Eingleisigkeit unseres Systems deutlich machte. Der akzeptierte Bildungsweg für junge Menschen ist der Besuch einer Schule und sonst nichts. Alternativen sind nicht zugelassen. Ja, noch schlimmer, will jemand diesen Bildungsweg nicht mehr gehen, bedeutet dies eine nicht akzeptable Verweigerung, es wird nicht als Willensentscheidung angesehen, sondern als „Verhaltensstörung“, als KrankheitEs wird als selbstverständlich und „normal“ vorausgesetzt, dass alle jungen Menschen die Verpflichtung zum Schulbesuch für sich selbst akzeptieren, ja eigentlich sogar bereitwillig zur Schule gehen. Wenn dies nicht der Fall ist, dann muss therapiert werden, entweder der junge Mensch selbst oder die Eltern oder auch beide.



„Ich will nicht in die Schule gehen!“ – therapiebedürftige Krankheit oder eine gesunde Reaktion? – Karen Kern

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