„Bundesinnenminister
Horst Seehofer muss ausreichende Kapazitäten zur Aufnahme von Menschen,
die auf dem Mittelmeer gerettet werden, bereitstellen. Dass Deutschland
weiterhin jede Unterstützung bei der Aufnahme der Geflüchteten an Bord
der Lifeline verweigert, ist unmenschlich und darf sich nicht
wiederholen“, erklärt Michel Brandt, Obmann der Fraktion DIE LINKE im
Menschenrechtsausschuss, zur Situation der Geflüchteten auf dem
Seenotrettungsschiff, das nach tagelanger Irrfahrt nun Malta anlaufen
darf. Brandt weiter:
„Anstatt Hilfe für diese Menschen
anzubieten, wie es auch viele deutsche Bundesländer getan haben, macht
die Bundesregierung die Crew der Lifeline zu Kriminellen. Die Vorwürfe,
der Kapitän hätte Anweisungen der italienischen Behörden bei der Rettung
der Migrantinnen und Migranten vor Libyen ignoriert, sind schlicht
falsch. Das habe ich von der Crew an Bord der Lifeline erfahren. Es ist
untragbar, dass die Bundesregierung diese mutigen Menschen, die die
letzte Bastion der Menschlichkeit zwischen Europa und Afrika darstellen,
vorwirft, kriminell zu sein.
Während sich acht EU-Länder bereit
erklärt haben, die Menschen an Bord der Lifeline bei sich aufzunehmen,
sieht die Bundesregierung nach eigenen Angaben keine
Handlungsnotwendigkeit. Es muss eine staatlich organisierte zivile
Seenotrettung geben, damit das Leiden und Sterben auf dem Mittelmeer
endlich aufhören. Die Lifeline ist kein Einzelfall, sondern Teil der
sich zuspitzenden humanitären Katastrophe auf dem Mittelmeer. So ein
Fall darf sich nicht wiederholen, die europäische Flüchtlingspolitik
darf nicht auf dem Rücken dieser Menschen ausgetragen werden.“
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