„Es
wurde noch nie so wenig in Krankenhäuser investiert wie in den letzten
Jahren. Aber Gesundheitsminister Spahn liegt falsch damit, den Ländern
allein die Verantwortung dafür in die Schuhe zu schieben. CDU/CSU und
SPD haben im Bund mittels der Schuldenbremse die mangelhafte
Investitionsfinanzierung auf Dauer festgeschrieben“, kommentiert Harald
Weinberg, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, die
Forderung des Bundesgesundheitsministers nach mehr Länderinvestitionen
für Krankenhäuser. Weinberg weiter:
„Die Krankenhäuser in
Deutschland sind unterfinanziert, weil die Länder ihren Verpflichtungen
zur Finanzierung der Ausstattung nicht nachkommen können. Der
Investitionsstau wird auf 50 Milliarden Euro geschätzt. Dringend nötig
wäre, die Länder finanziell in die Lage zu versetzen, Krankenhäuser
adäquat ausstatten zu können. Dazu muss der Bund einen eigenen Beitrag
leisten. Aber das Gegenteil ist der Fall: Seit rund 20 Jahren setzt die
Bundespolitik die Krankenhäuser einem ungeheuren wirtschaftlichen Druck
aus. Mehrfache Budgetkürzungen und die Einführung von diagnosebezogenen
Fallpauschalen haben den Kosten- und Wettbewerbsdruck enorm erhöht.
Unausgesprochen verfolgt die Bundesregierung damit das Ziel, eine
Strukturbereinigung in der deutschen Krankenhauslandschaft
durchzusetzen, also über den Wettbewerb die Zahl der Krankenhäuser zu
vermindern.
Wenn wir diese Probleme an der Wurzel anpacken und
unsere Krankenhausversorgung für die Zukunft aufstellen wollen, müssen
wir die Krankenhäuser vom Joch des Wettbewerbs befreien und eine
bedarfsgerechte, am Gemeinwohl orientierte Finanzierung entwickeln. Das
bedeutet, die Fallpauschalen als Finanzierungssystem abzuschaffen.“
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