„Der
Arbeitsbeginn der Kohlekommission ist schon jetzt ein enttäuschender
Fehlstart und lässt für Klima und Braunkohle-Reviere wenig Gutes
erwarten. Der Ausschluss der Öffentlichkeit, das Fehlen der Opposition,
Kohlebefürworter in der Überzahl, viel zu viele beteiligte Ministerien,
ein überfrachteter Arbeitsauftrag, der nicht einhaltbare Zeitplan, das
schwache Mandat und deutlich zu wenige Ostdeutsche in der Kommission -
schon beim Start der Kohlekommission ist klar, dass nur ein
butterweicher Formelkompromiss am Ende dieser Groko-Showveranstaltung
herauskommen wird“, kommentiert Lorenz Gösta Beutin, energie- und
klimapolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, den
Arbeitsbeginn der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und
Beschäftigung“. Beutin weiter:
„Dabei ist eine
gesellschaftliche Debatte um die Energiewende dringend notwendig. Wir
brauchen einen breiten Kohleausstieg-Konsens, will Deutschland das
Pariser Klimaschutzabkommen im Interesse aller Menschen, in Deutschland,
Europa und der Welt, einhalten. Die Chance für eine soziale und
ökologische Energiewende, die nicht über die Köpfe der Menschen hinweg
gemacht wird, wurde mit der Besetzung der Kommission schon im Vorfeld
vermasselt. Es geht zum Großteil auch um Belange in Ostdeutschland, doch
sind Kommissionsmitglieder mit ostdeutscher Herkunft deutlich
unterrepräsentiert. Auch ist unklar, wie die Kommission bis Ende des
Jahres Konflikte befrieden will, die seit Jahren hoch umkämpft und ohne
Einigung schwelen.
Die Kommission droht ein zahnloser
Arbeitskreis ohne Opposition und Öffentlichkeit zu werden. Keine der
Oppositionsparteien im Bundestag ist vertreten, Abgeordnete haben
lediglich Rederecht, die Öffentlichkeit ist von den geschlossenen
Sitzungen ausgeschlossen. Das alles ist Wasser auf die Mühlen der
Energiewende-Gegner und Rechtspopulisten, die zunehmend gegen
Ökoenergien hetzen und ernstzunehmende Zielkonflikte der Energiewende
für ihre Propaganda schamlos missbrauchen. Wir brauchen endlich eine
echte Klimaschutzpolitik, keine Hinterzimmer-Deals in
Angsthasen-Komitees. DIE LINKE fordert einen schrittweisen
Kohleausstieg, per Kohleausstiegsgesetz soll 2035 der letzte Kohlemeiler
vom Netz gehen. Ein Strukturwandelfonds soll pro Jahr 500 Millionen
Euro in den Braunkohlerevieren bereitstellen. Ein Klimaschutzgesetz soll
die Klimaschutzziele Deutschlands verbindlich und einklagbar machen."
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