„Die
Besetzung des Gremiums ohne Opposition und mit zu vielen
Pro-Kohle-Verfechtern, viel zu viele beteiligte Ministerien, ihr
überfrachteter Arbeitsauftrag, der nicht einhaltbare Zeitplan, das
schwache Mandat und deutlich zu wenige Ostdeutsche in der Kommission –
all das macht die Kohlekommission zu einem zahnlosen, undemokratischen
Regierungsdebattierclub“, kommentiert Lorenz Gösta Beutin, energie- und
klimapolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, den heutigen
Kabinettsbeschluss zur Einsetzung der Kommission „Wachstum,
Strukturwandel und Beschäftigung“. Beutin weiter:
„Die
Groko ist klima- und energiepolitisch wie im Koma. Das Wahlversprechen
von Merkel und SPD, das 2020-Klimaschutzziel zu schaffen, wurde
gebrochen. Jetzt wälzt sie gesellschaftliche Richtungsentscheidungen auf
Arbeitskreise ab. Dabei steht das Ende der Kohleverstromung seit Jahren
im Raum. Die Menschen in Deutschland, aber ganz besonders diejenigen in
den vom Kohleausstieg betroffenen Regionen in Ostdeutschland und im
Rheinland, brauchen jetzt endlich Klarheit über die Zukunft ihrer
Arbeitsplätze und gesicherte Perspektiven nach dem Ende der Braunkohle.
DIE LINKE fordert deutlich alle Beteiligten auf, Arbeitsplätze und
Klimaschutz nicht weiter gegeneinander auszuspielen.
Dass von 31
Kommissionsmitgliedern nur eine kleine Minderheit Persönlichkeiten aus
Ostdeutschland sind, ist Wasser auf die Mühlen der Feinde der
Demokratie. Auch der Ausschluss der Opposition ist ein unfassbares
Zeichen der Ignoranz, die Große Koalition besteht längst nicht mehr aus
Volksparteien, große Teile der Bevölkerung sind damit in der
Kohlekommission nicht repräsentiert. Klar ist: Deutschland als größter
CO2-Emittent in der EU muss seine Klimaziele erfüllen. DIE LINKE fordert
ein Kohleausstiegsgesetz, bis 2035 muss das letzte Kohlekraftwerk
abgeschaltet sein. Ein starkes Klimaschutzgesetz muss auch die anderen
Wirtschaftssektoren in die Pflicht nehmen. Ein Strukturwandelfonds des
Bundes soll jedes Jahr 500 Millionen Euro für die Regionen
bereitstellen. Mit den Betreibern der Braunkohletagebaue und -kraftwerke
soll der Bund einen Vertrag zur Verhinderung betriebsbedingter
Kündigungen infolge des Kohleausstiegs in den Unternehmenssparten
abschließen.“
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