Riesterreform und die Rentenkürzungen der vergangenen 20 Jahre haben
die Gesetzliche Rente ihrer ursprünglichen Funktion beraubt. Die Rente
muss das im Alter wegfallende Arbeitseinkommen ersetzen und verhindern,
dass sich die Einkommenssituation der Menschen im Alter drastisch
verschlechtert. Es ist die Aufgabe der Rentenkommission, diese
Zielstellung der Gesetzlichen Rente wiederherzustellen“, erklärt
Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE,
zur ersten Sitzung der Rentenkommission. Birkwald weiter:
„Im
Jahr 2002 hat noch ein halber Durchschnittslohn (heute: 1580 Euro
brutto) ausgereicht, um nach 45 Jahren eine Rente zu erhalten, die man
nicht mit Sozialhilfe aufstocken muss. Heute muss man schon 45 Jahre
lang 2082 Euro verdienen, um das zu schaffen. Das zeigt: Die Rente
sichert den Lebensstandard im Alter auch nach langjähriger Beschäftigung
nicht mehr. Und vor Armut schützt sie ebenfalls nicht. Beides für
heutige und zukünftige Rentner und Rentnerinnen zu ändern, sollte die
vordringliche Aufgabe der Rentenkommission sein.
Das Rentenniveau
wieder auf den Stand vor den rot-grün-schwarzen Rentenkürzungen (rund 53
Prozent im Jahr 2000) anzuheben, ist dringend nötig, weil die
Riesterrente als Lückenfüller offenkundig gescheitert ist. Nach
Berechnungen der Bundesregierung wäre ein Rentenniveau von 53 Prozent im
Jahr 2030 mit einem Beitragssatz von 25,7 Prozent finanziert. Die
Beschäftigten müssten dann zwar 12,85 Prozent bezahlen; das wäre aber
wegen der wegfallenden vier Prozent für die Beiträge zur Riesterrente
immer noch deutlich günstiger als die heutigen Beiträge, die
Beschäftigte für eine lebensstandardsichernde Alterssicherung aufbringen
müssen.“
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