Berliner
Abgeordnete stimmen Antrag auf Einführung eines Coffee to
go-Mehrwegsystems in der Bundeshauptstadt zu – Deutsche Umwelthilfe hält
bepfandete Mehrwegbecher für zukunftsweisend
und besonders verbraucherfreundlich – Berlin ist Vorbild für ganz
Deutschland für einen Wechsel von Einweg zu Mehrweg
Berlin, 27.1.2017:
Die Berliner Landesregierung sagt Coffee to go-Einwegbechern den Kampf
an und hat
die Einführung eines umweltfreundlichen Mehrwegsystems auf den Weg
gebracht. Auf der gestrigen (26.1.2017) Plenarsitzung im Berliner
Abgeordnetenhaus wurde einem entsprechenden Antrag der Rot-rot-grünen
Regierungskoalition zugestimmt. Die Deutsche Umwelthilfe
(DUH) hält die Einführung eines Mehrwegsystems für Coffee to go für
richtungsweisend beim Kampf gegen immer größer werdende Abfallberge
durch Einwegbecher. Andere Städte, Kommunen und der Bund sollten dem
Vorbild folgen.
Ähnlich
wie bei bepfandeten Mehrwegflaschen, sollen Verbraucher in Berlin
zukünftig ihren Coffee to go aus einem viele hundert Mal
wiederbefüllbaren Becher mit Pfand genießen
und diesen bei allen teilnehmenden Filialen schnell und unkompliziert
wieder abgeben können. Der erfolgreiche Antrag der Berliner
Landesregierung zur Einführung eines Mehrwegsystems wird nun im
Fachausschuss für Umwelt beraten und soll anschließend im
Abgeordnetenhaus
endgültig verabschiedet werden.
„Während
die Bundesumweltministerin Hendricks dem Lobbydruck von Coca-Cola
nachgibt und den Mehrwegschutz für Getränkeflaschen beenden möchte,
setzt die Berliner Landesregierung
mit ihrem Beschluss für ein Mehrwegsystem bei Coffee to go ein
wichtiges Zeichen gegen den umweltschädlichen Einwegtrend. Es zeigt aber
vor allem, dass Poolsysteme auch bei Mehrweg-Kaffeebechern umsetzbar
sind. Wenn Verbraucher die Möglichkeit haben, ihren
bepfandeten Mehrwegbecher nach der Nutzung in anderen Cafés schnell
wieder abzugeben, dann ist das besonders verbraucherfreundlich und
stärkt die Akzeptanz“, sagt DUH-Bundesgeschäftsführer
Jürgen Resch.
Allein
in Berlin werden täglich 460.000 und im ganzen Jahr 170 Millionen
Einwegbecher verbraucht. Auf diese Weise werden über 2.400 Tonnen Müll
in der Stadt verteilt. Nach einer
repräsentativen Umfrage im Auftrag der DUH sind 85 Prozent der Berliner
der Meinung, dass weggeworfene Kaffeebecher die öffentlichen
Papierkörbe überlasten und Plätze sowie Parks verschmutzen. Seit Jahren
setzt sich die DUH mit ihrer Kampagne „Becherheld –
Mehrweg to go“ für die Einführung eines Mehrwegsystems für Coffee to
go-Becher in Berlin ein.
„Die
geplante Einführung eines attraktiven Berlin-Mehrwegbechers für den
Handel ist ein guter Ansatz, um die Identifikation der Berliner mit dem
Produkt zu erhöhen. Der ebenfalls
geplante Rabatt von 20 Cent auf einen Kaffee im wiederbefüllbaren
Becher ist ein weiterer Grundstein zur Mehrwegförderung“, sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft
Thomas Fischer. Um gleichzeitig Einwegbecher noch unattraktiver
zu machen, hält Fischer auch die Einführung einer Abgabe von 20 Cent für
dringend geboten. Dadurch würde der Umstieg von Mehrweg- auf
Einwegbecher noch leichter fallen.
Die
Aktivitäten der DUH zur Vermeidung von Coffee to go-Bechern werden
ermöglicht und gefördert durch die Stiftung Naturschutz Berlin aus
Mitteln des Förderfonds Trenntstadt-Berlin.
Links:
Den vollständigen Antrag finden Sie hier:
http://l.duh.de/p270117
Webseite der DUH-Kampagne:
www.becherheld.de
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