Zum Rücktritt von Rüdiger Grube als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG erklärt Matthias Gastel, Sprecher für Bahnpolitik:
Wir
brauchen jetzt einen ausgewiesenen Experten der Bahnbranche, keinen
weiteren Auto- oder Luftfahrtmanager. Wegen schwerwiegender Fehler im
Bahnmanagement und auch von Verkehrsminister Dobrindt, dümpelt die Bahn
vor sich hin, mit maroder Infrastruktur, fragwürdigen Geschäftsbereichen
und einem bedrohlichen Schuldenstand. Kanzlerin Merkel und Dobrindt
stehen jetzt in der Pflicht, ausgewiesene Expertise an der Spitze der
Deutschen Bahn zu bringen. Es ist Zeit für einen personellen und
strategischen Neuanfang.
Der
offene Bruch zwischen dem Vorstandsvorsitzenden und Aufsichtsrat zeigt
in aller Deutlichkeit, dass die Bundesregierung als Vertreterin des
alleinigen Eigentümers und der DB-Vorstand in den letzten Jahren nicht
mehr harmonierten. Schon im Herbst wurde das Scheitern von Bund und
Bahn-Spitze deutlich, als Hilfszahlungen aus dem Bundeshaushalt den
DB-Konzern retten sollten. Willkürlich wechselten sich unangemessene
Einmischungen und das Unterlassen von klaren Vorgaben ab. Immer neue
Einfälle aus dem Hause Dobrindt ergeben noch lange kein Konzept für die
Bahnpolitik.
Der
Rücktritt Grubes ist somit auch Zeugnis des politischen Scheiterns von
Dobrindt. Der neue Bahnchef muss bereit sein, eine ehrliche Analyse des
Zustands des DB-Konzerns zu tätigen und eine Bahnreform 2.0 mit
voranzutreiben. Wir brauchen ein Konzept, das die Mobilitätsbedürfnisse
der Menschen mit dem Klimaschutz verknüpft und die Chancen der
Digitalisierung nutzt. Die Deutsche Bahn als wichtiger Player im
Verkehrssektor kann und muss dies leisten.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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