„Günther Oettingers neuste
Entgleisung ist nicht einfach nur mit einer ‚saloppen Äußerung‘ zu
entschuldigen. So zeugen seine aktuellen rassistischen, sexistischen und
homophoben Aussagen nicht zum ersten Mal von einem spießig-reaktionären
Weltbild. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) muss jetzt handeln. Als
EU-Haushaltskommissar ist Oettinger nun erst recht nicht mehr
vorstellbar. Diesbezüglich stimmt es immerhin zuversichtlich, dass die
Kanzlerin ihrem Parteifreund bereits ihr volles Vertrauen ausgesprochen
hat. Der politischen Kultur würde es guttun, wenn es diesmal bis zum
Rücktritt nicht allzu lange dauern würde“, erklärt Jan Korte,
stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, zu den abfälligen
Äußerungen von EU-Kommissar Günther Oettinger zu Chinesen, Frauen,
Homo-Ehe und der Wallonie. Korte weiter:
„Es war und ist kein Geheimnis, dass Oettinger während seiner Zeit
als Ministerpräsident von Baden-Württemberg ganz in der Tradition eines
Hans Filbinger, den er 2007 sogar zum NS-Widerständler umlog, stand und
dies offenkundig auch immer noch zu stehen scheint. Nun rächt sich, dass
die Union seit geraumer Zeit ihre abgehalfterten Ministerpräsidenten
und bemerkenswert schlechten Provinzpolitiker seit nach Brüssel
abschiebt.
Das Problem Europas besteht jedoch vor allem darin, dass sich die
sogenannte politische Elite vom Schlage eines Günther Oettinger
kulturell und inhaltlich vom Prinzip Trump nicht nur angezogen fühlt,
sondern dieses immer unverhohlener zu kopieren versucht. Europa braucht
jedoch keine Trump-Kopien, sondern endlich einen neuen solidarischen und
demokratischen Aufbruch.“
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