Zu den Berichten über die Erwärmung von Notkühlwasser in mindestens 18 europäischen Atomkraftwerken erklärt Sylvia Kotting-Uhl, Sprecherin für Atompolitik:
Die
Berichte sind sehr besorgniserregend. Das Notkühlwasser eines
Atomkraftwerks ist zum Kühlen da. Wird das Wasser aufgeheizt, kann es
seine Aufgabe im Notfall nicht mehr gewährleisten. Die Folgen können bis
zur Kernschmelze reichen.
Wenn
Reaktordruckbehälter durch langen Betrieb so sehr versprödet sind, dass
die Gefahr des Berstens beim Kontakt mit kaltem Wasser besteht, muss
der Reaktor abgeschaltet werden. Das zu umgehen, indem das Kühlwasser
auf verträgliche, aber für die Aufgabe untaugliche Temperaturen
aufgeheizt wird, ist eine leichtsinnige Fehlentscheidung.
Die
Bundesregierung muss unverzüglich klären, bei welchen Reaktoren an
unseren Grenzen das Notkühlwasser wie stark aufgeheizt wird. Die übliche
Antwort, dass für die Sicherheit von Atomkraftwerken jenseits unserer
Grenzen allein die jeweilige Atomaufsicht zuständig sei, können wir
nicht gelten lassen. Das Risiko macht nicht an der Grenze halt. Je älter
ein Reaktor, desto mehr Risiken.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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