Gemeinsame Erklärung der Obleute,
Fachpolitiker und Fachpolitikerinnen der LINKEN in den
NSU-Untersuchungsausschüssen des Bundestages, der Landtage von
Brandenburg, Hessen, Thüringen und Sachsen im Vorfeld des 5. Jahrestags
der Selbstenttarnung des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ und
anlässlich des öffentlichen Hearings „Blockierte Aufklärung? Der
NSU-Komplex und der aktuelle Terror von Rechts“ der Bundestagsfraktion
DIE LINKE.
„Unter den Augen von Polizei und Verfassungsschutzämtern formiert
sich derzeit das neonazistische Terrornetzwerk Combat 18 mit engsten
Verbindungen zum NSU-Netzwerk neu. Wir sind darüber angesichts der
aktuellen Welle neonazistischer Brand- und Sprengstoffanschläge äußerst
besorgt. Wir fordern deshalb sofortige Einreiseverbote für
internationale Combat 18 Aktivisten wie Wilf Browning (GB) nach
Deutschland und sorgfältige Ermittlungen gegen die Combat 18 Aktivisten
Thorsten Heise (TH) und Marco Gottschalk (Dortmund) und weitere
mutmaßliche Unterstützer und Unterstützerinnen des NSU-Kerntrios
Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe. Wir erwarten, dass die
Strafverfolgungsbehörden die Konsequenzen aus dem NSU-Komplex ziehen und
rechtsterroristische Strukturen endlich effektiv verfolgen.
Dazu gehört auch eine umfassende Aufklärung im NSU-Komplex und das
Ende der Aufklärungsblockade durch die Geheimdienste. Das Versprechen
von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf vollständige Aufklärung im
NSU-Komplex muss endlich eingelöst werden - weil die Angehörigen der
NSU-Mordopfer und die Verletzten der Sprengstoffanschläge und
Raubüberfälle ein Recht auf schonungslose Antworten haben.
Wenn sich aber, wie in den vergangenen Monaten, Aktivisten des
internationalen neonazistischen Terrornetzwerks Combat 18 ungestört in
Deutschland treffen und an Aufmärschen wie zum ‚Tag der deutschen
Zukunft‘ in Dortmund teilnehmen können (vgl. u.a. https://www.lotta-magazin.de/ausgabe/online/combat-18-reloaded),
müssen wir davon ausgehen, dass die Behörden in Deutschland rechte
Gewalt und rassistischen Terror immer noch verharmlosen. Mehr denn je
gilt daher unsere Solidarität den Betroffenen politisch rechts,
rassistisch und antisemitisch motivierter Gewalt in Ost- und
Westdeutschland. Sie benötigen gesellschaftliche Unterstützung.“
Ulla Jelpke, Innenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE
LINKE Kerstin Köditz, stellvertr. Vorsitzende des
NSU-Untersuchungsausschuss im Sächsischen Landtag, DIE LINKE Lutz
Richter, Obmann, DIE LINKE, NSU-Untersuchungsausschuss im Sächsischen
Landtag Katharina König, Obfrau, DIE LINKE, NSU-Untersuchungsausschuss
im Thüringer Landtag Petra Pau, Obfrau, DIE LINKE,
NSU-Untersuchungsausschuss im Bundestag Martina Renner, Sprecherin für
antifaschistische Politik der Bundestagsfraktion DIE LINKE Hermann
Schaus, Obmann, DIE LINKE, NSU-Untersuchungsausschuss im Hessischen
Landtag Volkmar Schöneburg, Obmann, DIE LINKE,
NSU-Untersuchungsausschuss im Brandenburger Landtag Frank Tempel,
stellvertr. Fraktionsvorsitzender DIE LINKE und Mitglied im
NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestags
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