Berlin, 28.11.2016: Am 27.11.2017 haben sich die Schweizer in einer Volksabstimmung mehrheitlich gegen
einen vorzeitigen Atomausstieg ausgesprochen. Diese Entscheidung kommentiert
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH):
„Nukleare
Technik ist nicht beherrschbar. Das hat uns die Reaktorkatastrophe von
Fukushima vor fünf Jahren auf erschreckende Weise noch einmal erneut vor
Augen geführt. Was
in Japan passiert ist, kann genauso bei uns und in anderen Ländern
passieren. Jüngere Vorfälle in deutschen, französischen, belgischen aber
auch schweizerischen Atomkraftwerken machen deutlich, dass das
Zeitalter der Kernenergie beendet werden muss.
Das
zu Deutschland grenznah gelegene Atomkraftwerk Beznau in der Schweiz
ist mit 47 Jahren das älteste kommerziell betriebene Atomkraftwerk. Sein
Reaktordruckbehälter weist
beispielsweise erhebliche altersbedingte Mängel auf. Obwohl das
Kraftwerk bereits vor 17 Jahren abgeschaltet werden sollte, läuft es
noch immer.
Weil
die nukleare Gefahr nicht an der Grenze halt macht, müssen alle
Risikomeiler innerhalb Europas sofort vom Netz gehen. Ihr Betrieb ist
nicht zu rechtfertigen – vor allem
nicht vor dem Hintergrund, dass erneuerbare Energien schon heute
konkurrenzfähigen, preisgünstigen Strom liefern. Die gestern getroffene
Entscheidung, dem Atomstrom nicht vorzeitig ein Ende zu setzen, ist vor
diesem Hintergrund bedauerlich und aus Sicht der
DUH eine Fehlentscheidung.
Umweltministerin
Hendricks sollte sich im Gespräch mit den deutschen Nachbarländern
weiterhin dafür einsetzen, dass alte und gefährliche Atomreaktoren vom
Netz genommen werden.
Außerdem fordern wir verbindliche Mindestanforderungen an
Atomkraftwerke in Europa und die sofortige Abschaltung der
gefährlichsten Meiler.“
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