Hamburg,
11. Oktober 2016 – Neue Fangquoten für den Dorsch in der Ostsee haben
vergangene Nacht die europäischen Fischereiminister festgelegt. Trotz
des äußerst kritischen Zustandes des Dorschbestandes liegt die für 2017
erlaubte Fangmenge wie schon die Jahre davor über den wissenschaftlichen
Empfehlungen. Es kommentiert Thilo Maack, Greenpeace-Meeresexperte:
„Erneut
beugen sich die EU-Fischereiminister bei der Quotenvergabe den
Interessen der Fischereiindustrie, anstatt den wissenschaftlichen
Vorgaben zu folgen. Damit tun sie weder dem Dorschbestand noch der
Ostsee-Fischerei einen Gefallen, denn mit dem weiteren Rückgang des
Dorschbestandes werden auch die Erträge der Fischer einbrechen. Die
Leidtragenden sind dabei die mit traditionellen Methoden arbeitenden
Küstenfischer, die im Gegensatz zur industriellen Fischerei am wenigsten
für die problematische Situation verantwortlich sind.
Die
europäischen Fischereiminister, allen voran Deutschlands Bundesminister
Christian Schmidt, müssen sich endlich entsprechend ihrer eigenen
Vorgaben aus der europäischen Fischereireform für eine nachhaltige
Fischerei einsetzen. Denn nur durch konsequente Fangverbote in den
ausgewiesenen Schutzgebieten, dem Abbau der Grundschleppnetz-Fangflotte
sowie gezielten Ausgleichszahlungen zum Erhalt der traditionellen
Küstenfischerei wird sich langfristig eine nachhaltige Fischwirtschaft
entwickeln lassen.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen