Verleihung ist Teil des bundesweiten Projekts „Grünflächen in der Sozialen Stadt“ der Deutschen Umwelthilfe
Hannover/Radolfzell, 05.04.2016:
Viele Städte besitzen Wohngebiete, die trostlos wirken und deren
Umgebung nicht zum Verweilen und Erholen einlädt. Mit dem Projekt
„Grünflächen in der sozialen Stadt“ wirkt die Deutsche Umwelthilfe
(DUH) dem entgegen. Sie setzt sich in betroffenen Gebieten für mehr
Umweltgerechtigkeit und eine lebendige Nachbarschaft ein.
Der Hannoveraner Stadtteil Stöcken hat sich im Laufe der Jahre in ein
naturnahes Wohnumfeld mit Freizeitangeboten für Jung und Alt verwandelt.
Gestern Abend wurde das Viertel als zweites von drei Modellquartieren
von der DUH ausgezeichnet. Heute veranstaltet
die DUH in Kooperation mit der Stadt Hannover einen Workshop zum Thema
„Freiraumkonzepte, Gesundheitsförderung und Verstetigung“.
In
Stöcken leben ca. 6.000 Menschen leben. Das Wohngebiet ist seit 2007
Teil des Bund-Länder-Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“. Das
umfassende Freiraumentwicklungskonzept
(FEK) umfasst eine Vielzahl von kleineren und größeren Maßnahmen, um
Aktivitäten auf Grün- und Freiflächen in dem Viertel zu fördern. Für
bewegungseingeschränkte Personen gibt es z.B. an den Wegen
Sitzmöglichkeiten zum Ausruhen. Einige Straßenränder wurden
mit Bäumen begrünt. Ein ehemals schlecht zugängliches Waldstück hat
sich in einen viel besuchten Bewegungspark mit Sportgeräten für Jung und
Alt verwandelt. Und ein bisher nicht zugänglicher Bachlauf soll noch
erschlossen werden. Geplant ist auch ein Klassenzimmer
am Bach unter freiem Himmel zur Umweltbildung und Naturerfahrung für
Kinder und Jugendliche.
„Die
Entstehung und Umsetzung des Freiraumentwicklungskonzepts ist
vorbildlich. Verschiedene städtische Fachverwaltungen arbeiten eng
zusammen und treffen sich regelmäßig mit
Vertretern der Wohnungswirtschaft und Vereinen aus dem Quartier. So
schaffen sie Transparenz und sammeln immer wieder neue Ideen,“ sagt
Heidi Stolzenwald, Vorsitzende der Kommission Sanierung Stöcken. Sie nahm am Vorabend die Auszeichnung entgegen.
Unter
dem Slogan „Stöcken blüht auf!“ konnten Menschen jeder Altersgruppe
Ihre Interessen und Bedürfnisse einbringen. „Gerade in Stadtquartieren
mit besonderem Handlungsbedarf
ist die gezielte Ansprache der Menschen ausschlaggebend. Stöcken ist
ein gutes Beispiel dafür, wie unterschiedliche Alters- und
Personengruppen tatkräftig an der Gestaltung ihres Umfelds beteiligt
werden können,“ erläutert
Robert Spreter, Leiter Kommunaler Umweltschutz bei der DUH. Er war bei der Auswahl der Modellquartiere beteiligt.
Beim
heutigen Workshop diskutieren Schlüsselakteure aus dem Quartier und der
Stadtverwaltung über Erfolgsfaktoren und Schwierigkeiten einer
nachhaltigen Entwicklung in belasteten
Quartieren am Beispiel von Stöcken. Die Ergebnisse werden im Anschluss
auf der Projektseite der DUH
www.duh.de/gruensozial.html veröffentlicht und 2017 in einen Handlungsleitfaden einfließen.
Gefördert
wird das DUH-Projekt vom Umweltbundesamt mit Mitteln des
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Informationen und Hintergründe:
Zum DUH-Projekt „Grünflächen in der sozialen Stadt“:
www.duh.de/gruensozial.htm
Zum Stadtteil Stöcken:
www.hannover.de (Suchbegriff: Sanierung Stöcken)
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