(BUP) Erstmals werden EDEKA und REWE in Kürze Eier anbieten, die von
Hennen mit nicht-gekürztem Schnabel gelegt wurden. Die Eier stammen von
niedersächsischen Modellbetrieben, die Haltungsbedingungen testen,
sodass die Verhaltensstörungen Federpicken und Kannibalismus nicht mehr
auftreten und sich das schmerzhafte Schnabelkürzen erübrigt. Anfang 2017
will der Handel deutschlandweit nur noch Eier von schnabelunbehandelten
Hennen anbieten.
„Es ist großartig, dass der Handel endlich etwas
für den Tierschutz tun will, indem er teurere Eier von Hennen mit
unversehrtem Schnabel anbieten wird. Tierschutz gibt es nicht zum
Nulltarif. Das ruinöse Preisdumping der Supermärkte wird mit diesem
Schritt endlich unterbrochen. Ein höherer Aufwand bei den
Legehennenbetrieben muss bezahlt werden. Die Menschen werden für faire
Produkte auch faire Preise akzeptieren“, kommentiert die
landwirtschaftspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN, Dorothea Frederking diese Entwicklung.
In Niedersachsen
kommen in den Modellställen rohfaserreiches Futter, Pickblöcke, Körner
als Beschäftigungsmaterial und die Variation bei Klima und Licht zum
Einsatz.
Frederking: „Von diesen Lösungen müssen die Betriebe in
Sachsen-Anhalt lernen. Wir hatten einen Antrag in den Landtag
eingebracht, damit die sachsen-anhaltischen Betriebe bis Anfang 2017 auf
den Ausstieg aus dem Schnabelkürzen vorbereitet werden, um ab diesem
Zeitpunkt ihre Eier weiterhin vermarkten zu können. Doch ein konkreter
Zeitpunkt sowie Maßnahmen zur Vorbereitung wurden von CDU und SPD
abgelehnt. So steht zu befürchten, dass die sachsen-anhaltischen
Eierproduzenten den Anschluss verlieren, falls sie ab 2017 die
Anforderungen des Handels nicht erfüllen können. CDU und SPD lassen
unsere Betriebe im Regen stehen. Das ist grob fahrlässig.“
Hintergrund:
In
dieser Woche gab das niedersächsische Landwirtschaftsministerium
bekannt, dass EDEKA und REWE die Eier aus den niedersächsischen
Modellställen listen wird, in denen den Legehennen nicht mehr der
Schnabel gekürzt wird.
Insgesamt haben sich elf Bundesländer dazu
bekannt, dass ab 2017 Schluss ist mit der grausamen Tortur des
Schnabelkürzens. Frederking: „Sachsen-Anhalt ist leider nicht dabei.“
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