Klimaschutz macht raschen Umstieg auf saubere Antriebe nötig
Hamburg, 20.
9. 2018 – Ab dem Jahr 2025 dürfen in Europa keine weiteren Diesel- und
Benzin-Pkw mehr zugelassen werden, damit auch der Verkehr seinen Teil
zum Erreichen der Zielen des Pariser Klimaabkommens leistet. Dies zeigt
eine Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im
Auftrag von Greenpeace. Bis 2035 müssen zudem 80 Prozent des
konventionellen Fahrzeugbestands in der EU sowie Norwegen und der
Schweiz ersetzt werden. Wo immer möglich soll dies durch einen Umstieg
auf ein verbessertes Angebot an Bus, Bahn und Radverkehr geschehen, wo
auf das Auto nicht verzichtet werden kann, müssen diese mit Batterie
oder Brennstoffzelle angetrieben werden. „Diese kurzfristige Umstellung
ist sehr ambitioniert“, sagt Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin
Stephan. „Verkehrspolitiker und Autokonzerne haben die Herausforderung
der Klimaerwärmung jahrelang ignoriert. Jetzt führt kein Weg an
schnellem Handeln vorbei.“ Zur Studie: https://bit.ly/2OA8Sus. Zum Presse-Briefing: http://bit.ly/2Nn4nqu
In
Europa und auch in Deutschland ist der Verkehr der einzige Bereich, in
dem der CO2-Ausstoß seit 1990 nicht gesunken, sondern sogar noch
gestiegen ist. Entsprechend groß sind nun die Herausforderungen im
Klimaschutz. Mit dem Klimaschutzplan 2050 hat sich die Bundesregierung
zum Ziel gesetzt, den Ausstoß an Treibhausgasen aus dem Verkehr bis zum
Jahr 2030 um mindestens 40 Prozent zu senken. Die in dieser Woche
gestartete Nationale Plattform „Zukunft der Mobilität“ soll unter
Federführung von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) Maßnahmen
entwickeln, wie dieses Ziel erreicht wird. „Diese Studie formuliert
einen klaren Auftrag für Minister Scheuer. Seine nun endlich startende
Plattform muss den schnellen Wechsel weg von Diesel und Benzinern hin zu
sauberen Antrieben organisieren“, so Stephan. „Eine solche
Verkehrswende wird Städte sauber, sicherer und letztlich lebenswerter
machen sowie einen enormen Innovationsschub in der Autoindustrie
auslösen.“
EU-Flottengrenzwerte ungeeignet für Klimaschutz im Verkehr
Heute
diskutieren eine Arbeitsgruppe der EU-Mitgliedsstaaten in Brüssel,
darüber, wie die CO2-Flottengrenzwerte bis zum Jahr 2030 fortgeschrieben
werden. Während die Europäische Kommission bis 2030 lediglich 30
Prozent weniger CO2 verglichen mit 2021 vorschlägt, fordern der
Umweltausschuss des europäischen Parlaments und einige Mitgliedsstaaten
45 bis 70 Prozent. Die Studie zeigt, dass auch diese ambitionierten
Vorschläge für die künftigen EU-Flottengrenzwerte nicht reichen, damit
der Verkehr einen fairen Beitrag zum Pariser Klimaabkommen leistet. Dazu
müsste der Grenzwert bis spätestens 2028 auf null sinken, wie die
DLR-Studie zeigt.

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen