„Als
Handlungsreisender will Bundesaußenminister Heiko Maas bei seinem
Besuch in Ankara allem Anschein nach neue schmutzige Deals mit dem
türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan vereinbaren. Die
Bundesregierung darf Erdogan weder mit Waffen noch mit neuen Finanz- und
Kredithilfen unter die Arme greifen. Maas` Türkeireise ist eine offene
Absage an die von der Bundesregierung vielbeschworene werteorientierte
Außenpolitik. Statt Imagepflege für Despoten zu betreiben und mit
Erdogan zu kungeln, braucht es klare Ansagen, die den Demokraten in der
Türkei den Rücken stärken“, erklärt Sevim Dagdelen, stellvertretende
Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. Dagdelen weiter:
"Die
Bemühungen um eine Normalisierung der Beziehungen mit der Türkei sind
das absolut falsche Signal, da Deutsche als politische Geiseln Erdogans
weiter eingekerkert sind. Maas` Tête-à-Tête mit dem Diktator Erdogan ist
aber auch ein Schlag ins Gesicht der verfolgten Oppositionellen in der
Türkei. Während friedliche Proteste wie die der Samstagsmütter, die in
Istanbul an verschwundene Angehörige erinnern, brutal zerschlagen und
verboten werden, ist das Werben des deutschen Außenministers um die
Gunst Erdogans schlicht beschämend. Maas muss der von türkischen
Regierung geforderten Erweiterung der Zollunion, der Fortführung der
EU-Beitrittsgespräche und Visaliberalisierung angesichts der
Menschenrechtsverletzungen und Massenverhaftungen von Andersdenkenden in
der Türkei offen widersprechen."
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