„Im
Wochenrhythmus erscheinen von interessierter Seite Studien, die eine
Stabilisierung des Rentenniveaus als ‚unbezahlbares Geschenk‘ bösartig
diffamieren. Die Bundesregierung darf nicht mehr auf die
Rentenkommission warten, sie muss diesen Horrorszenarien entschieden
entgegentreten“, erklärt Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer
Sprecher der Fraktion DIE LINKE, zu einer heute veröffentlichten
Bertelsmann-Studie zur Zukunft der sozialen Sicherungssysteme. Birkwald
weiter:
„All diese von der Wirtschaft oder ihren
Stiftungen finanzierten Studien beziehen die gute Entwicklung bei den
Geburten nicht mit ein. Sie fragen nicht, welche Auswirkungen eine
höhere Arbeitsproduktivität auf das Wirtschaftswachstum pro Kopf und
damit auf den Verteilungsspielraum hätte. Sie rechnen die steigende
Erwerbsbeteiligung von Frauen klein und fragen nicht, welche
Auswirkungen der erfolgreiche Kampf gegen Arbeitslosigkeit oder eine
schnellere Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderern auf die
Rentenfinanzen hätte. Im Gegenteil: Die Bertelsmann-Studie lässt die
Erwerbslosenquote sogar von 4,3 Prozent auf neun Prozent ansteigen. Das
ist hanebüchener Unsinn. Ich bin überzeugt, dass eine soziale Politik,
die Ausbildungsdefizite beseitigt, die Vereinbarkeit von Beruf und
Familie verbessert, die Rückkehr von Teilzeit in Vollzeit ermöglicht,
die schleppende Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderern anpackt
und altersgerechte Arbeitsplätze fördert, lebensstandardsichernde Renten
langfristig finanzierbar machen würde. Die wöchentlichen Horrorstudien
tun es nicht. Sie produzieren Schlagzeilen und sie verunsichern. Das
muss aufhören.“
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