„Dieses Urteil ist ein Angriff auf
die Gesundheit der Beschäftigten, denn wer lange arbeitet, muss die
Möglichkeit haben sich zu regenerieren“, kommentiert Jutta Krellmann,
Expertin der Fraktion DIE LINKE für Arbeit und Mitbestimmung, die
Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH), Arbeit bis zu zwölf
Tage am Stück ohne finanziellen Ausgleich zuzulassen. Krellmann weiter:
„Immer stärker bestimmen die Unternehmen mit Hilfe solcher
Gerichtsurteile, wie und wann Beschäftigte zu arbeiten haben. Die
Bedürfnisse der abhängig Beschäftigten werden ignoriert und
‚Work-Life-Balance‘ verkommt zur hohlen Phrase.
Mit Blick auf die Situation in Deutschland kann ich die
Arbeitgeberverbände nur davor warnen, die Arbeits- und Ruhezeiten weiter
flexibilisieren zu wollen. Kürzung von Ruhezeiten und Ausdehnung des
Arbeitstages – das geht gar nicht. Deshalb erwarte ich von der künftigen
Bundesregierung nicht nur, dass sie die Finger vom Arbeitszeitgesetz
lässt. Viel mehr brauchen die Beschäftigten zuverlässigen Schutz und
mehr Mitsprache bei der Gestaltung ihrer Arbeitszeit.
DIE LINKE fordert, dass die gesetzlich zulässige Höchstarbeitszeit in
einem ersten Schritt von 48 auf 40 Stunden pro Woche reduziert wird.
Die Arbeitszeit muss sich auch an den Wünschen der Beschäftigten und
nicht nur an den Ansprüchen der Unternehmen ausrichten. Psychische
Belastungen müssen verringert und die Arbeit altersgerecht gestaltet
werden. In diesem Sinne müssen Arbeits- und Gesundheitsschutz verbessert
und um eine Anti-Stress-Verordnung ergänzt werden. Auch ist die
betriebliche Mitbestimmung auszubauen.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen