„Die Arbeitgeberverbände sind gut
beraten, ihre Antihaltung gegen jeglichen sozialen Fortschritt
aufzugeben. Nicht ohne Grund schreibt das Grundgesetz vor, dass Eigentum
zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen soll – und nicht nur den
Aktionären. Die zunehmende Ungleichheit in Deutschland ist ein Problem,
das die Arbeitgeber endlich zur Kenntnis nehmen müssen und an dessen
Lösung sie mitarbeiten sollten. Das gilt im Übrigen schon deshalb, weil
zu hohe Ungleichheit die wirtschaftliche Entwicklung behindert und eine
steigende Nachfrage die Voraussetzung für mehr Investitionen ist“,
kommentiert Klaus Ernst, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE
LINKE, die Forderungen des Arbeitgeberpräsidenten Ingo Kramer an die
Politik auf dem heutigen Deutschen Arbeitgebertag. Ernst weiter:
„Die Ablehnung der Arbeitgeber gegen höhere Steuern für
Bestverdienende und Großunternehmen ist geradezu asozial. Und ihre
Niedriglohnstrategie ist die Ursache dafür, dass 40 Prozent der
Beschäftigten seit 1999 Reallohneinbußen hinnehmen mussten.
Sollte die SPD entgegen ihren ursprünglichen Positionierungen
tatsächlich wieder in eine Große Koalition gehen, muss sie soziale
Kernforderungen durchsetzen. Dazu gehört, dass der Mindestlohn auf zwölf
Euro angehoben wird, die gesetzliche Rente wieder den Lebensstandard im
Alter sichert und eine Bürgerversicherung eingeführt wird, die allen
unabhängig von ihrem Geldbeutel eine gleichwertige ärztliche Behandlung
sichert. Ansonsten droht der SPD der Abstieg in die Bedeutungslosigkeit,
die schon andere sozialdemokratische Parteien in Europa ereilt hat.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen