„Im Wetteifern mit der AfD weiß die
Union offenbar selbst nicht mehr, was sie will. Unionspolitiker
bezeichneten erst letzte Woche im Bundestag den AfD-Vorschlag eines
Abkommens zur freiwilligen Rückkehr nach Syrien zu Recht als zynisch,
völlig abwegig und weltfremd. Wenn die unionsgeführten Bundesländer nun
die AfD rechts zu überholen versuchen, indem sie ernsthaft Abschiebungen
in das kriegszerrüttete Syrien vorbereiten wollen, lässt das Übles
erwarten. Gestärkt wird am Ende damit nur die AfD, das
verantwortungslose Kalkül der Union wird nicht aufgehen“, kommentiert
die Innenpolitikerin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, die
Überlegungen aus der Union, Abschiebungen nach Syrien von der
Innenministerkonferenz prüfen zu lassen. Ulla Jelpke weiter:
„Wohin will denn die Union nach Syrien abschieben lassen? An das
Assad-Regime, in die von der Türkei mit ihren mit dschihadistischen
Söldnern besetzten Gebiete oder in das vergleichsweise sichere
selbstverwaltete Gebiet Rojava in Nordsyrien, dem die Bundesregierung
allerdings jegliche Anerkennung verweigert? Und wie soll das bitte ganz
praktisch geschehen – gibt es wegen der Gefahrenlage doch keine
regulären Flugverbindungen nach Syrien? Das aktuelle Wetteifern der AfD
und der CDU/CSU um die flüchtlingsfeindlichste Positionierung ist
widerlich und brandgefährlich. Dass von Abschiebungen zunächst ‚nur‘
sogenannte Gefährder und Straftäter betroffen sein sollen, macht es
nicht besser. Im Gegenteil, das ist die übliche Strategie, um eine
Akzeptanz für Abschiebungen in Kriegsregionen zu rechtfertigen. Der
Schutz der Menschenrechte gilt jedoch absolut.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen