„Die Europäische Union muss gegenüber
den afrikanischen Ländern deutlich mehr finanzielle Hilfen zusagen. Es
ist allerdings zu befürchten, dass weiter nach dem Prinzip Zuckerbrot
und Peitsche verfahren wird. Hilfszusagen sind oft an die Kooperation
bei der Bekämpfung unerwünschter Migration geknüpft. Die betroffenen
Regierungen werden dies wie beim Valetta-Gipfel vor zwei Jahren als
vergiftetes Geschenk empfinden. Migrationsabwehr darf nicht als
Partnerschaft oder Entwicklungshilfe getarnt werden“, erklärt Andrej
Hunko, Europapolitiker der Fraktion DIE LINKE, zum heute in Abidjan
beginnenden EU-Afrika-Gipfel. Hunko weiter:
„In Libyen und den angrenzenden Sahel-Staaten will die EU die
kommerzielle Fluchthilfe mithilfe von Militärmissionen unterbinden. Die
dortigen Grenzbehörden erhalten Gelder aus dem EU-Hilfsfonds für Afrika.
In Libyen handelt es sich bei den Begünstigten um brutale Milizen, die
sogar selbst in das Schleusergeschäft verwickelt sind. Es ist
besorgniserregend, wie die IOM (Internationale Organisation für
Migration) und das UNHCR in den neuen Plänen der Europäischen Union zu
Gehilfen der europäischen Migrationsabwehr gemacht werden. Bei einer
Neuauflage des EU-Afrika-Fahrplans muss dies unbedingt ausgeschlossen
werden. Statt neoliberaler Handels- und Wirtschaftsabkommen, die zur
Zerstörung lokaler Märkte führen, brauchen wir eine Kooperation, die auf
soziale und wirtschaftliche Entwicklung ausgerichtet ist.“
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