4. November 2016

Erdöl-Förderung im Wattenmeer beenden


Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Schleswig-Holstein spricht sich gegen eine Ausweitung der Erdöl-Förderung im Nationalpark Wattenmeer aus und fordert schnellstmöglich ein Ende der Förderung von fossilen Brennstoffen im Wattenmeer und gesamt Schleswig-Holstein. Forderungen der Piraten-Partei zur Konkretisierung des Nationalparkgesetzes, um weitere Probebohrungen auszuschließen, begrüßt der BUND.
„Man sollte keine Möglichkeit auslassen, die Ausweitung der Förderung fossiler Brennstoffe im Wattenmeer zu erschweren. Den Vorschlag der Piraten, auch jede Aufsuchung außerhalb der Mittelplate sicher auszuschließen, begrüßen wir ausdrücklich“, erklärt Claudia Bielfeldt, BUND-Landesvorsitzende. „Das Wattenmeer ist ein weltweit bedeutender Naturraum und von großer Bedeutung für Schleswig-Holstein. Es muss dringend geschützt werden – bisher ging bei der Ölförderung alles gut. Aber wie lange noch? Die Ereignisse etwa von Deep Water Horizon in den USA lehren uns, dass immer Fehler passieren können. Die Erdölförderung im Wattenmeer sollte besser gestern als morgen eingestellt werden – es ist an der Landesregierung, dafür rechtssichere Wege zu finden“, so Bielfeldt weiter.
Die Piraten-Partei im Landtag hatte einen Antrag auf Änderung des Nationalparkgesetzes eingebracht, um zu konkretisieren, dass unter das bestehende Verbot der Erdölbohrungen auch jede sonstige Bohrung zur Aufsuchung und Gewinnung von Erdöl fällt. Greenpeace will dem Umweltministerium 24 000 Unterschriften gegen die Erdöl-Förderung im Wattemeer überreichen.
„Die Forderung der Piraten und die Aktion von Greenpeace unterstützen wir explizit. Nicht nur zum Schutz des sensiblen Ökosystems Wattenmeer ist es notwendig, dass die Erdölförderung sofort eingestellt wird. Auch das Klimaschutzabkommen von Paris drängt uns dazu nicht alle Vorkommen fossiler Brennstoffe zu fördern“, erläutert Tobias Langguth, BUND-Naturschutzreferent in Schleswig-Holstein. „Die Bundesregierung hat gerade offenbart, dass sie Umweltministerin Hendricks bei ihren Klimaschutzbemühungen nicht unterstützen will und damit gezeigt, dass der Bundesregierung das Abkommen von Paris das Papier nicht wert ist, auf dem es gedruckt wurde. Wenn die Bundesregierung keine Verantwortung für unsere Zukunft übernehmen will, dann müssen die Bundesländer ran: Sie müssen Wege finden zeitnah aus der Förderung fossiler Brennstoffe auszusteigen. Das Gebot der Stunde lautet: Keep it in the ground!“, so Langguth abschließend.

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