(BUP) Mit großem Pathos kündigen SPD und Bündnis 90/Die Grünen einen
Antrag für einen politischen Stromnetzbeirat an. „Das ist zwar schön,
aber nichts anderes als die selbstverständliche Umsetzung eines
Beschlusses der Bürgerschaft“, erklärt dazu Stephan Jersch,
umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen
Bürgerschaft. „Da stimmt zwar die Richtung, aber in diesem Antrag fehlt
jedwede Konkretisierung. Die Regierungsfraktionen sind drauf und dran,
erneut die Chance auf demokratische Beteiligung und Transparenz zu
verspielen.“ Sie blendeten die entscheidenden Fragen aus. So sei zwar zu
erwarten gewesen, dass der Beirat lediglich beratend tätig wird. „Aber
ein Turnus von lediglich zwei Sitzungen im Jahr macht ein solches
Gremium zu einem zahnlosen Tiger, einem Alibigremium, das nicht aktiv
gestaltend tätig werden kann“, kritisiert der Umweltpolitiker.
Auch
eine Definition der Informationsrechte dieses Beirats fehlt in dem
Antrag. „Welches Recht auf Information bekommt der Beirat? Und obendrein
gibt es keine Aussage zur Öffentlichkeit der Sitzungen. Lediglich eine
öffentliche Fragestunde wird im Satzungsvorschlag für den Beirat
angeführt“, so Jersch. „Für die im Volksentscheid beschlossene
demokratische und transparente Kontrolle der Netze ist mehr nötig als
die Schaffung von Debattierzirkeln. Deshalb fordern wir die
Festschreibung umfassender Informationsrechte und die Feststellung, dass
die Mitglieder des Beirats keiner Schweigepflicht unterliegen.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen